Das Tierheim in Geldnot

Wegen Corona fehlen dem Tübinger Verein die Einnahmen

Aufgrund der Corona-Krise spitzt sich die wirtschaftliche Lage im Tübinger Tierheim dramatisch zu. Weshalb der Verein dringend auf Spenden angewiesen ist.

02.12.2020

Felix Wagner, Vorsitzender des Tübinger Tierschutzvereins, spielt mit der Katze Mia. Auch für sie wird noch ein ruhiges Zuhause gesucht.Bild: Anita Schäfer

Felix Wagner, Vorsitzender des Tübinger Tierschutzvereins, spielt mit der Katze Mia. Auch für sie wird noch ein ruhiges Zuhause gesucht.Bild: Anita Schäfer

Tübingen. In diesem Jahr trifft es das Tierheim besonders hart. „Keine Einnahmen außer den Gemeindezuschüssen für Hund und Katz und wenig Spenden“, beschreibt Albrecht Wengert die Misere. Der ehrenamtliche Tierheim-Mitarbeiter verweist auf den coronabedingten Wegfall wichtiger Einnahmequellen wie dem monatlichen Flohmarkt des Tierschutzvereins und dem jährlichen Sommerfest. Gleichzeitig sorgt die amtlich angeordnete Sanierung von drei Hundehäusern in diesem und dem nächsten Jahr neben den laufenden Futterkosten für zusätzliche Ausgaben in Höhe von 50 000 Euro. Und die Tierarztkosten für 2020 belaufen sich auf etwa 85 000 Euro.

Das Tierheim ist derzeit gut besetzt, das Katzenhaus und der Kleintierbereich sind fast voll, dafür gibt wenig Hunde. Da das Tierheim wegen der Pandemie keine Besucher willkommen heißen kann, fallen die „Kuscheleinheiten“, bei denen vor allem Senior(inn)en die Tiere besuchen und hauptsächlich traumatisierte Katzen betreuen, weg. Um in der Öffentlichkeit wieder mehr Präsenz zu zeigen und auf seine wirtschaftliche Not aufmerksam zu machen, will der Tierschutzverein jetzt Sammeldosen in den Geschäften aufstellen und Anzeigen schalten.

Zwar freut sich Felix Wagner darüber, dass sich in Zeiten von Corona viele Menschen ehrenamtlich im Tierheim engagieren wollen - was vor allem während des ersten Lockdowns zu beobachten war. Doch wegen der erhöhten Hygiene- und Schutzmaßnahmen sei es schwierig, die Helfer(innen) unterzubringen, bedauert der Vorsitzende des Tierschutzvereins. „Gassigehen geht aber immer und ist auch jetzt kein Problem.“ Allerdings werden momentan keine neuen Gassigänger gesucht. Um Kontakte zu vermeiden, werden die Hunde von ihren Gassigängern an einer Schleuse abgeholt. Schon weil das Tierheim nur über neun Mitarbeiter(innen) verfügt, sollen Infektionen mit dem Corona-Virus und damit Ausfälle beim Personal vermieden werden. Anita Schäfer

Tierschutzverein Tübingen

Spendenkonten:

KSK Tübingen, (IBAN: DE65 6415 0020 0000 0907 35; BIC: SOLADES1TUB) oder Volksbank Tübingen, (IBAN: DE20 6406 1854 0602 1830 06; BIC: GENODES1STW).

Die Tiere werden nur nach telefonischer Absprache vermittelt. Das Tierheim ist am Montag, Donnerstag und Freitag von 14.30 bis 17 Uhr telefonisch unter (0 70 71) 3 18 31 erreichbar

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Erstellt:
02.12.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 02.12.2020, 01:00 Uhr

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