Der Kommentar

Weiß wie Schnee

13.01.2021

Von Martina Fischer

Der Januar gilt als der kälteste und damit strengste Wintermonat, weil er den Hochwinter eröffnet und der frostigste Monat im ganzen Jahr ist. Man muss bei ihm mit eisigen Ostwinden und ergiebigen Schneefällen rechnen.

Über die Entstehung und Herkunft des Schnees finden sich im Volksglauben die mannigfachsten Anschauungen. Die Ähnlichkeit der wirbelnden Schneeflocken mit Flaumfedern, führte zu der bekannten Vorstellung, dass Frau Holle durch Aufschütteln ihrer Betten den Schnee bei uns hervorruft. Oft traten an die Stelle der mythologischen Gestalt der Frau Holle aber auch die Engel oder die Mutter Maria, und so sagte man früher: „Die Engel schnitzeln im Himmel Schnee“.

Eine Reihe von Wetterregeln und sonstigen Voraussagen stehen mit dem Schnee beziehungsweise Schneefall im Zusammenhang, denn: „Will der Schnee im Herbst nicht von den Dächern, so bedeutet das einen frühen Frühling, taut er aber schnell, so wird er im Frühjahr lange liegen bleiben und es gibt einen späten Lenz. Treibeschnee ist Bleibeschnee, nämlich: Liegt er erst drei Tage, so bleibt er auch drei Wochen. Wenn der Schnee beim Fallen ans Haus klebt, wird es warm, und Schnee, den die Sonne nimmt, kommt auch bald wieder.

Über die Herkunft der weißen Farbe des Schnees erzählt folgende schöne Legende: als Gott alles erschaffen hatte und keine bunte Farbe mehr besaß als er zum Schnee kam, sagte Gott, er solle sich die Farbe sonst wo suchen, da er ja doch alles fresse. Mit der Bitte um ein bisschen Farbe wurde er jedoch von allen Blumen abgewiesen. Da wurde der Schnee zornig, seine Haut wurde eiskalt, und er schwur, sich an allem Grünen und Blühendem zu rächen. Einzig und allein das Schneeglöckchen erbarmte sich schließlich und schenkte ihm sein weißes Mäntelchen. Deshalb ist der Schnee bis heute allen Blumen Feind, außer dem Schneeglöckchen, dem krümmt er kein Haar.

Heute weiß man, dass der Schnee weiß ist, weil er das gesamte einfallende Lichtspektrum reflektiert, und so die Farbe Weiß entsteht. Er besteht aus kleinen, meist sternförmig verzweigten Eiskristallen, die sich durch Gefrieren des in den Wolken enthaltenen Wassers zwischen -4 °C und - 20°C bilden. Schneeflocken sind durch Zusammenhaken mehrerer Schneekristalle entstanden, die die unterschiedlichsten Formen haben können, zum Beispiel Nadeln, Prismen, Sterne oder Plättchen.

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Erstellt:
13.01.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 11sec
zuletzt aktualisiert: 13.01.2021, 01:00 Uhr

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