Das Klimapaket kommt an

Wer mit Öl oder Gas heizt, wird stärker belastet

Um die gesetzten klimapolitischen Ziele bis zum Jahr 2030 zu erreichen, hat die Bundesregierung ein Bündel an Maßnahmen beschlossen, das wir alle als „Klimapaket“ kennen.

05.02.2020

Heizen mit fossilen Energieträgern, sprich Öl oder Gas, wird teuer. Bild: Christian Jung / fotolia

Heizen mit fossilen Energieträgern, sprich Öl oder Gas, wird teuer. Bild: Christian Jung / fotolia

Im Kern sehen die Regelungen vor, dass fossile Energieträger wie Öl und Gas, mit denen viel CO2 ausgestoßen wird, durch einen CO2-Preis teurer werden. Diese höheren Kosten sollen sinkende Strompreise für alle Haushalte zumindest teilweise wieder auffangen. Die Auswirkungen beschreibt die Verbraucherzentrale folgendermaßen:

Wer sparsam mit Energie umgeht, soll damit mehr Geld sparen können. Wer viel verbraucht, wird stärker belastet – unterm Strich soll diese „Energiewende“ im Wärmebereich aber sozial gerecht bleiben.

Mit dem Klimapaket hat die Bundesregierung beschlossen, wie viel jede/r für die Emission von CO2 in Zukunft zahlen muss. So kostet im Jahr 2021 eine Tonne des klimaschädlichen Gases 25 Euro. In den folgenden Jahren steigen die Abgaben dann schrittweise, bis sie 2025 einen Wert von 55 Euro pro Tonne erreichen.

Diese Kosten muss zuerst der „In-Verkehr-Bringer“ der Energie bezahlen; das sind Gasversorger, Heizöl- oder Kraftstoffhändler. Sie entscheiden, wie viel sie von ihren Kosten an ihre Kunden weitergeben. Wie hoch die Mehrkosten für den Kunden am Ende ausfallen, hängt auch davon ab, wie viel Treibhausgase durch den jeweiligen Energieträger ausgestoßen wird.

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Da eine Gasheizung pro Kilowattstunde (kWh) rund 202 Gramm Kohlendioxid ausstößt, liegen die Emissionen bei einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden im Jahr – typisch für ein älteres Einfamilienhaus – bei rund 4 Tonnen CO2. Im Jahr 2021 fallen dafür Mehrkosten von rund 100 Euro an (25 Euro/t für 4 Tonnen), 2025 sind es dann rund 220 Euro (55 Euro/t für 4 Tonnen).

Wer mit Öl heizt, muss mehr bezahlen – denn Öl stößt mit rund 266 Gramm CO2 pro kWh deutlich mehr klimarelevantes Gas aus. Bei einem Verbrauch von 20 000 kWh (2000 Liter) sind das 5,3 Tonnen CO2. Folglich müssen Haushalte mit Ölheizung im Jahr 2021 knapp 133 Euro mehr bezahlen. 2025 wären es knapp 292 Euro.

Wer nun selbst genau berechnen möchte, wie stark seine Heizkosten steigen werden, muss nur

den Energieverbrauch seines Hauses oder seiner Wohnung in kWh pro Jahr seiner Heizkostenabrechnung entnehmen

den Energieverbrauch mit dem sogenannten Emissionsfaktor des jeweiligen Energieträgers Gas (202 Gramm/kWh) oder Öl (266 Gramm/kWh) multiplizieren und

die damit errechnete CO2-Bilanz seines Energieverbrauchs mit dem zukünftigen CO2-Preis multiplizieren.

Um die Mehrbelastung durch die Einführung eines CO2-Preises abzufedern, sollen die Strompreise gesenkt werden. TA

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Erstellt:
05.02.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 23sec
zuletzt aktualisiert: 05.02.2020, 01:00 Uhr

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