Plötzlicher Herzstillstand

Wie man im Ernstfall handeln und Leben retten kann

Tübinger Mediziner zeigen in der Woche der Wiederbelebung vom 16. bis zum 22. September, was im Notfall zu tun ist.

11.09.2019

So geht Herzmassage. Auch im vergangenen Jahr waren Ärzte und Ärztinnen der Uniklinik mit Übungspuppen vor dem Tübinger Stadtmuseum. Archivbild: Wolfgang Albers

So geht Herzmassage. Auch im vergangenen Jahr waren Ärzte und Ärztinnen der Uniklinik mit Übungspuppen vor dem Tübinger Stadtmuseum. Archivbild: Wolfgang Albers

Jeder kann zum Lebensretter werden – daran soll vom 16. bis 22. September die deutschlandweite Aktionswoche der Wiederbelebung erinnern. Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Tübingen informieren und zeigen in dieser Woche, was bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu tun ist.

Ein Mann in den „besten Jahren“ sitzt mit seinen ehemaligen Klassenkameraden in der Gartenwirtschaft. Plötzlich klagt er über Unwohlsein, fasst sich an die linke Brust und fällt bewusstlos von der Bierbank – Herz-Kreislauf-Stillstand. Er ist auf sofortige Hilfe angewiesen, die Zeit läuft. Die Anwesenden müssen unverzüglich handeln, nur was ist zu tun?

„Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ lautet das Motto der diesjährigen Woche der Reanimation, die bundesweit unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit stattfindet. Dabei führen Ärztinnen und Ärzte sowie Fachkräfte zahlreiche Aktionen in Kliniken, öffentlichen Gebäuden und auf Plätzen durch, um auf den Ernstfall vorzubereiten.

Anästhesistinnen und Anästhesisten des Tübinger Universitätsklinikums zeigen hierzu am 21. September, zwischen 10 und 14.30 Uhr in der Kornhausstraße vor dem Tübinger Stadtmuseum, was bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu tun ist.

Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden jederzeit treffen – Vater oder Mutter, Onkel oder Tante, Kind oder Enkel. Der plötzliche Herztod ist mit bis zu 100 000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Allein in Tübingen führte der Rettungsdienst im Jahr 2018 bei 100 Menschen eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch, in der gesamten Bundesrepublik über 50 000.

Dank intensiven Schulungs-Kampagnen wie der „Woche der Reanimation“ konnte der Anteil der Laien-Reanimation von weniger als 30 Prozent im Jahre 2013 auf 40 Prozent im Jahre 2018 gesteigert werden.

Aber es geht noch besser: In anderen Ländern wird bei über 70 Prozent eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch zufällige Beobachter durchgeführt. 2018 überlebten in Deutschland 12 Prozent einen Herzstillstand. In anderen Ländern sind das teilweise über 50 Prozent. TA

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Erstellt:
11.09.2019, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 11.09.2019, 01:00 Uhr

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