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Wie wirkt sich der Rechnungskauf auf die Schufa aus?

Der Rechnungskauf ist bequem, sicher und für viele Verbraucher die beste Zahlungsmethode bei Onlinebestellungen. Dabei denkt kaum jemand denkt an den Schufa-Score, zumal frühere Rechnungen bezahlt wurden und keine Schulden vorliegen. Doch ehe ein Unternehmen eine Bestellung auf Rechnung verschickt, stellt es eine Anfrage bei der Schufa, was sich wiederum auf den Score des Rechnungskäufers auswirkt.

10.02.2020

Bild: Pixabay

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Kredit abgelehnt? Rechnungsbestellungen können schuld sein!

Wer einen Kredit beantragt, muss der Bonitätsprüfung bei der Schufa zustimmen. Umso erstaunter sind manche Verbraucher, wenn die Anfrage abgelehnt und die Kreditanfrage abgewiesen wird. Es gibt keine Schulden und die monatlichen Einkünfte sind ausreichend hoch. Laut eigener Ansicht können keine negativen Vermerke in der Schufa stehen und die Score-Werte sollten passen. Doch in der Realität sieht es oftmals anders aus. Schuld sind Bestellungen auf Rechnung, vor deren Abwicklung der Onlineshop eine Anfrage bei der Schufa stellt und den Ratingscore abruft. Jede Anfrage senkt den Wert und führt schlussendlich dazu, dass die Bonität niedriger wird und ein Verbraucher ohne ersichtlichen Grund in die Kreditunwürdigkeit rutscht.

Niedrige Schufa-Rankingstufe birgt größere Probleme

Wie bereits angeschnitten, erfragt der Versandhändler die Zahlungsmodalitäten bei der Schufa. Bestellt man beispielsweise ein paar Schuhe bei Zalando und zahlt auf Rechnung, wird die Schufa Auskunft binnen weniger Sekunden eingeholt und die Rankingstufe sinkt. Hohe Prozentwerte suggerieren die Zahlungswürdigkeit, während ein Score ab 90 Prozent abwärts als zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko bewertet wird. Liegt der Wert zwischen 80 und 90 Prozent, herrscht bereits ein deutlich erhöhtes Risiko vor und es kann sogar passieren, dass der Kauf auf Rechnung abgelehnt wird. Bleibt man beim Beispiel Zalando, kann man mit einem kleinen Umweg trotzdem im Zalando Shop auf Rechnung kaufen. Möglich machen es Anbieter wie Pays, die auf ihrer Webseite Gutscheine anbieten, die man per Rechnung kaufen kann und damit im Online Shop seine Zahlung tätigt.

Die hauptsächlichen Probleme entstehen, wenn ein Kredit erfragt und diesbezüglich der Score bei der Schufa abgerufen wird. Die meisten Kreditablehnungen basieren auf einer niedrigen Ratingstufe, ohne dass ein Verbraucher wirklich Schulden oder frühere Rechnungen unpünktlich getilgt hat.

Onlineshopping ohne Bonitätsminderung

Häufige Anfragen bei der Schufa wirken sich deutlich auf die Beurteilung der Solvenz aus. Das gilt nicht nur für Anfragen von Unternehmen, sondern auch für Bonitätsabrufe von Zahlungsdienstleistern wie KLARNA. Ein weiteres Problem sind Schufa-Auskünfte, die ohne persönliche Zustimmung eines Verbrauchers erfolgen und von Seiten des Onlineshops aus regelwidrig vorgenommen werden. Schon länger warnen Verbraucherschützer vor zu vielen Käufen auf Rechnung, da häufige Anfragen bei der Schufa als Warnsignal gewertet werden und die Kreditwürdigkeit senken.

Wichtig: Bereits bei der Eingabe von Namen und Adressen nehmen manche Onlineshops die Schufa-Abfrage vor. Dieser aus datenschutzrechtlicher und persönlichkeitsrechtlicher Sicht bedenkliche Vorgang lässt sich vermeiden, wenn Bestellungen als Gast und ohne die Anlegung eines Kundenkontos erfolgen. Auch alternative Zahlungsmethoden wie PayPal, Sofortüberweisung oder andere Optionen der Vorkasse schützen vor einer Senkung der Ratingstufe.

Warum die Rechnung nicht immer die beste Option ist

Je niedriger der Prozentsatz im Rating ist, umso schwieriger wird es beim Abschluss von Handyverträgen. Ebenso werden, sofern der Verbraucher bei einer Kreditanfrage nicht gänzlich abgelehnt wird, deutlich schlechtere Konditionen als bei einem hohen Schufa-Score angeboten. Die unnötige Senkung im Rating ist vermeidbar, in dem Bestellungen auf Rechnung gänzlich vermieden oder nur im Ausnahmefall gewählt werden. Durch alternative Zahlungsmethoden sinkt gleichzeitig das Risiko, die Begleichung einer Rechnung zu vergessen und auf diesem Weg einen Eintrag in der Schufa zu riskieren.

Schufa-Auskünfte minimieren und Ratingscore verbessern

Einmal pro Jahr hat jeder Verbraucher das Recht, seine Schufa-Auskunft kostenlos anzufordern und sich eine Übersicht zum Score und möglichen Einträgen zu verschaffen. Diese Option sollte man nutzen und damit Sicherheit für den Fall erlangen, dass ein Kredit benötigt oder ein neuer Handyvertrag abgeschlossen wird. So bequem und komfortabel Bestellungen auf Rechnung erscheinen, so riskant sind sie, da der Rechnungskauf immer eine Abfrage bei der Schufa voraussetzt.