Der Kommentar

Wohin mit dem Hundekot?

16.11.2022

Von Angelika Brieschke

Plastik in der Natur ist schlecht – da sind sich eigentlich alle einig.

Da wäre es doch eine prima Idee, wenn die Kot-Beutel, die die Kommunen seit einigen Jahren kostenlos allen Hunde-Spaziergängern zum Aufsammeln der Hinterlassenschaften ihrer Haustiere bereitstellen, aus einem Material wären, das sich mit der Zeit von selbst auflöst. Dachte man.

Die Nachfrage beim Hundekotbeutel-Hersteller „Belloo“ aber ergab da Verblüffendes. Gert Michels, der Geschäftsführer der Firma Belloo aus Lörrach, bei der auch die Stadt Tübingen ihre Hunde-Kotbeutel kauft, sagt da ganz klar: „Hundekot gehört sowieso nie in die Natur.“ Da drin seien viel zu viele merkwürdige Krankheitserreger, die gründlich entsorgt gehörten.

Sehr unappetitlich fand Michels auch die Vorstellung, dass manche gefüllten Hundekot-Beutel auf dem Kompost entsorgt werden. Die Gedankenkette Kompost – Gartenanbau – Salat führte einem das Problem da drastisch vor Augen.

„Wir haben hier in Deutschland eine wirklich gute Müllverbrennung“, sagt Michels und erklärt so, was im Grunde der einzig richtige Weg für Hundekot ist: ab in die Mülltonne.

Die Firma Belloo, die eine der führenden Hundekot-Beutel-Hersteller in Deutschland ist, bietet deswegen in Zukunft auch keine Beutel mehr an, die sich von selbst biologisch auflösen können sollen. Am liebsten, sagt der Geschäftsführer, würde er nur noch die hellroten Beutel verkaufen, die aus relativ reißfestem Plastik sind – damit sie problemlos mitsamt Inhalt bis zur nächsten Mülltonne getragen werden können.

Der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Tübingen, Jörg Kautt, würde ihm da auf jeden Fall zustimmen. Auch für ihn ist klar, dass Hundekot grundsätzlich in Mülleimer gehört und auf keinen Fall in die Natur.

Angelika Brieschke

(siehe auch den Artikel „Nicht liegenlassen“

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Erstellt:
16.11.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 16.11.2022, 01:00 Uhr

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