Bogdan Radosavljevic nach Berlin / Yasin Kolo kommt vom US-College

Nach dem Rücktritt von Igor Perovic als Trainer der Tübinger Tigers wurde Bogdan Radosavljevic immer stärker. Der neue Trainer Tyron McCoy vertraut dem 23-Jährigen, der wurde zu einem wichtigen Eckpfeiler im Kampf um den Klassenerhalt. Einst galt Radosavljevic als Riesentalent, wurde beim FC Bayern ausgebildet, fiel aber auch hin und wieder durch Schludrigkeiten auf. Drei Jahre war er nun für die Tübinger Tigers aktiv, man vergisst schnell, dass er immer noch ein junger Spieler ist. Einer, der in diesem Sommer noch mit der deutschen Nationalmannschaft unterwegs sein wird. In der vergangenen Saison steuerte „Boggy“ 9,4 Punkte und 4,4 Rebounds pro Spiel bei.

Nun geht er bei Alba Berlin seinen weiteren Weg. Wieder hat Radosavljevic dabei einen Dreijahresvertrag unterschrieben. „Es gibt bereits seit einiger Zeit Gespräche und jetzt hat es endlich geklappt“, sagte der 2,13 Meter große Center. Schon nach der Saison 2014/15 kokettierte Radosavljevic mit einem Wechsel in die Hauptstadt, die Tigers konnten sich damals aber nicht über eine Ablösesumme mit den Berlinern verständigen. Weil auch Teams wie Ulm oder Oldenburg interessiert gewesen sein sollen, war schon seit Wochen klar, dass Radosavljevic den Verein verlassen wird.

Seinen Nachfolger verpflichteten die Tübinger Tigers am vergangenen Sonntag: Yasin Kolo. Einen Center, den so niemand auf der Rechnung hatte und der auch im Vorfeld in keiner Gerüchteküche auftauchte.

Kolo wurde in Göttingen geboren, hat einen deutschen Pass und spielte auch für Deutschlands Junioren-Nationalmannschaft.

Nach fünf Jahren am amerikanischen College hat sich der 24-Jährige nun die Tigers als erste Profi-Station ausgesucht: „Ich bin mir sicher, dass ich mich in Tübingen am besten als Spieler und auch als Mensch weiterentwickeln kann.“ In der abgelaufenen Saison startete Kolo in allen 29 Spielen für die Bellarmine Knights und kam in gut 20 Minuten Einsatzzeit auf 11,0 Punkte und 5,8 Rebounds. Der 2,08 Meter große Center hat in Tübingen einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieben. Was bei Kolo beeindruckt: Trotz seiner Größe hat Tübingens Neuer ein gutes Händchen und verwandelte in der abgelaufenen Saison 46,6 Prozent seiner Drei-Punkte-Würfe.

Das macht das Spiel der Tigers um eine Facette reicher, zumal mit Isaiah Philmore (kommt aus Bonn) bereits ein Gegenpart verpflichtet wurde, nämlich ein echter Wühler unter den Körben. Mit Kolo, Philmore sowie den weiteren Zugängen Mauricio Marin und Alvaro Munoz haben die Tigers alle deutschen Kaderplätze vergeben. Auch die Talente Jeferson Hiller und Tim Deschner gehören zum Zwölferkader. Nun müssen die Verantwortlichen noch fünf ausländische Spieler verpflichten. Einzig Spielmacher Jared Jordan ist von der vergangenen Saison noch übrig geblieben.

Garlon Green scheint der einzige Kandidat, der eventuell seinen Vertrag verlängern könnte. Ob er wieder nach Tübingen kommt? „Mein Agent kümmert sich darum, ich habe noch keine genauen Pläne wo ich spielen werde“, sagte der US-Amerikaner auf TAGBLATT-Nachfrage. Derzeit weilt Tigers-Manager Robert Wintermantel in Las Vegas, sichtet Spieler und verhandelt direkt mit den Agenten. So sicherten sich die Tigers in den vergangenen Jahren Talente wie Augustine Rubit oder eben Green. So viele Spieler wie dieses Jahr musste Wintermantel dort jedoch noch nie finden.