Gift am Straßenrand

Das Jakobskreuzkraut enthält krebserregende Stoffe

Das traut man diesen schönen gelben Blüten auf den ersten Blick gar nicht zu: Das Jakobskreuzkraut ist sehr giftig. Schon geringe Mengen im Futter können für Pferde und Rinder tödlich sein. Auch für den Menschen kann dieser krebserregende Korbblütler gefährlich werden.

31.08.2016

Das Jakobskreuzkraut enthält krebserregende Stoffe

Kreis Tübingen. Jakobskreuzkraut wächst hauptsächlich an Straßen- und Wegrändern, Bahndämmen oder Böschungen wie an dem Radweg zwischen Belsen und Mössingen sowie auf ungepflegten Weiden. Es ist auch auf Brachflächen, an Waldrändern und auf wenig genutzten Grünlandflächen zu finden.

Eine Anreicherung ihrer giftigen Inhaltsstoffe, den Pyrrolizidinalkaloiden (PA), in der Nahrung, kann auch für den Menschen gefährlich werden, warnt das Landwirtschaftliches Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW). „Pyrrolizidinalkaloide wirken leberschädigend, gelten als krebserregend und können im Organismus nicht abgebaut werden“, stellt das LAZBW fest.

„Das Jakobskreuzkraut ist eine heimische Pflanze, die sich seit einigen Jahren stark ausbreitet und von Insekten genutzt wird, darunter auch spezialisierte Arten sowie Bienen“, betont Thorsten Teichert. „Experten diskutieren auch, inwiefern es für den Menschen gefährlich sein kann, wenn die Gifte in den Honig gelangen“, stellt der Fachkoordinator des Landschaftserhaltungsverbandes (LEV) im Landkreis Tübingen fest. „Die Giftigkeit der Pflanze gefährdet die Bewirtschaftbarkeit des betroffenen Grünlands.“

Das Kraut tritt vor allem in extensiv genutzten Naturschutzflächen auf, in die der Mensch nur wenig eingreift. Und damit stellt es Naturschützer vor besondere Herausforderungen. „Wo Weidetiere gefährdet sind, sollte die Pflanze ausgerissen oder ausgegraben werden“, so Teichert. Da die Pflanze auch Hautreizungen hervorrufen kann, sollten dabei Handschuhe getragen werden. Und Teichert empfiehlt eine zweimalige Mahd im Jahr - möglichst in der Blüte, damit sich die Pflanze sich nicht versamt. Stefan Zibulla

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31.08.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 31.08.2016, 01:00 Uhr

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