Im Einklang mit der Natur

Das vierte Burning Eagle Festival steigt an zwei Tagen in lauschigem Grün

Die Örtlichkeit als heimlicher Hauptdarsteller: Zum vierten Mal steigt am Freitag, 29. Juli und am Samstag, 30. Juli auf dem Reutlinger Listhof-Gelände das Burning Eagle Festival – 16 Bands sorgen für entspannten Indierock.

27.07.2016

Von Jürgen Spieß

Das vierte Burning Eagle Festival steigt an zwei Tagen in lauschigem Grün

Wenn Dennis Adler und Henrik Junger zum Burning Eagle Festival laden, ist Qualität gesichert. Zwar setzen die beiden Organisatoren bei der Auswahl der Künstler diesmal wieder auf weniger Bekanntes, dafür können sich die Besucher über zahlreiche Indierock-Acts freuen, die kurz vor dem internationalen Durchbruch stehen und in ihrer Heimat längst als Geheimtipps gelten.

Nicht nur musikalisch steht bei diesem zum vierten Mal ausgetragenen Freiluft-Spektakel das Entdecken im Mittelpunkt. Auch der Schauplatz selbst hat neben lauschigem Grün und knorrigen Baumstämmen einiges zu bieten: Nach einem 20-minütigen Fußmarsch an einer kleinen Zeltstadt und urigen Deko-Utensilien vorbei erreicht man eine Streuobstwiese, die wie in einem verwunschenen Zauberwald liegt. Dort stehen sich zwei kleine Bühnen gegenüber, die während der Konzertauftritte mit dezentem Licht illuminiert werden. Dazwischen sind kleine Fair-Trade-Stände aufgestellt, die regionales Bier, Bio-Weine, Mate-Eistee mit Wodka, selbst gemixte Limonade und vegane Biosnacks aus der Region feilbieten.

Den aktuellen Ereignissen geschuldet, werden dieses Jahr auch gesellschaftliche und politische Themen stärker im Fokus stehen. Was die Auswahl der Bands angeht, bauen die Organisatoren wie die Jahre zuvor auf Qualität und Nachhaltigkeit: Gruppen wie Trümmer aus Hamburg, Faber aus der Schweiz, die Würzburger Nachwuchshoffnung Lilly Among Clouds oder auch Garda aus Dresden treten seltener auf großen Festivals auf, gelten in der Indierock-Szene aber allesamt als Entdeckungen, die das Erbe der Singer-Songwriter-Ära mit Stolz und Können vor sich her tragen. Mainstream kommt dagegen nicht in die Tüte. Das gilt auch für Bands, die eher die leisen Töne favorisieren: Dazu gehören etwa der Kanadier Dan Mangan, sein Landsmann Aiden Knight oder das niederländische Projekt Black Oak.

Was zählt, sind musikalische Eigenständigkeit, Authentizität und Entdeckerfreude. Dieses Jahr sind Gruppen und Solisten überwiegend aus Deutschland vertreten, aber auch aus den USA, Kanada und der Schweiz. Selbst eine Band aus Reutlingen ist dabei: Morphil um die beiden Geschwister Moritz und Marie Scheuer machen Indie-Pop mit Tiefgang und deutschen Texten und haben im Frühjahr ihr erstes Album veröffentlicht. Die Bandliste komplettieren l‘Aupaire aus Gießen, Leon Francis Farrow, Martin Kohlstedt, William The Conqueror, der Ringer, Frére und der Samstag-Hauptact, die kanadische Progressive-Rockband We Are The City.

Indierock-Fans erwartet ein hinreißendes Festival, das nicht nur zum Schönsten gehört, was die Festivallandschaft im Ländle zu bieten hat, sondern auch bezüglich stilistischer Abwechslung und atmosphärischer Ausstrahlung ein Alleinstellungsmerkmal in der regionalen Musiklandschaft genießt.

Die Gruppe Morphil spielt Indie-Pop mit Tiefgang und deutschen Texten.

Die Gruppe Morphil spielt Indie-Pop mit Tiefgang und deutschen Texten.

Der Kanadier Dan Mangan favorisiert eher die leisen Töne.

Der Kanadier Dan Mangan favorisiert eher die leisen Töne.

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Erstellt:
27.07.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 14sec
zuletzt aktualisiert: 27.07.2016, 01:00 Uhr

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