Boys in green

Ein Stadion und ich (3): Aviva Stadium, Dublin

26.10.2016

Ein Stadion und ich (3): Aviva Stadium, Dublin

Es heißt ja immer, die Atmosphäre „auf der Insel“ sei eine ganz besondere. Ja, das kann man so sagen. Auch in Dublin, Irland, wo im Oktober 2012 die deutsche Nationalmannschaft ein Schützenfest hinlegte. 6:1 gewann das DFB-Team in der Qualifikation zur WM in Brasilien.

Schon am Flughafen in Dublin herrschte Eile: Ins Taxi gehüpft, dem Fahrer 50 Euro zugeschoben. Und eine Hotel-Adresse. Dort waren die Karten deponiert, die wir kurz vor Spielbeginn bei diesem Spontantrip gebucht hatten. Die Nationalhymnen verpassten wir leider, doch pünktlich zum Spielbeginn waren wir drin.

Nach einer Stunde führten die Deutschen mit 5:0. „A sensationell team“, sagte mein Sitznachbar noch, dann ging er nach Hause. Doch nicht alle Fans der Iren, damals von Giovanni Trapattoni trainiert, verließen die Schüssel. Die meisten blieben und sangen weiter, eben so ein Merkmal, das die Fans dort auszeichnet. Das laute „Coooome on youuu boooys in Green“ klingt auch noch Jahre später in den Ohren, wenn ich an dieses Spiel denke.

Die deutschen Fans waren hinter dem rechten Tor (Bild oben) untergebracht. Da hat das Stadion gar keine Sitzplätze, sondern lediglich Stehränge. Hinter den Sitzplätzen auf der Haupt- und Gegentribüne befinden sich Verkaufsstände hinter einer großen Glasfront, die ihren Anteil an der Stimmung hat, weil nur nach oben der Lärm entkommt.

Natürlich unternimmt man solche Reisen auch, um nach den Spielen mit anderen deutschen Fans in der Stadt zu feiern. Am Bahnhof nahe dem Stadion verprügelten sich zwar zwei Irland-Fans gegenseitig, doch ansonsten hatten wir es mit einem freundlichen Volk zu tun. Das gut gelaunt einfach mitfeierte und die gute Leistung der deutschen Mannschaft anerkennen konnte.

Moritz Hagemann

In der Serie „Ein Stadion und ich“ schreibt ein TAGBLATT-Mitarbeiter über die Erkundung eines Stadions irgendwo in der weiten Welt. Wollen auch Sie Ihre Geschichte erzählen? Mail an mhagemann@tagblatt.de

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Erstellt:
26.10.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 58sec
zuletzt aktualisiert: 26.10.2016, 01:00 Uhr

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