Wildunfälle vermeiden

An Waldstücken und Feldern gut aufpassen und vorsichtig fahren

Im Herbst nehmen Wildunfälle, wie die Zahlen der HUK-COBURG zeigen, deutlich zu: Das galt auch 2020 trotz rückläufigem Verkehr in Coronazeiten.

22.09.2021

Viele Wildunfälle sind vermeidbar durch aufmerksames Fahren. Archivbild: Ulrich Metz

Viele Wildunfälle sind vermeidbar durch aufmerksames Fahren. Archivbild: Ulrich Metz

Während sich unterjährig knapp 120 Wildunfälle pro Tag ereigneten, stieg 2020 die Zahl in den Monaten Oktober und November auf 160 Unfälle pro Tag an. Besonders hoch ist die Unfallgefahr in der Dämmerung und auf Straßen, die an Wäldern oder Feldern vorbeiführen. Autofahrer müssen hier immer damit rechnen, dass Wildtiere die Straße queren.

Mit einer umsichtigen Fahrweise lässt sich jedoch mancher Unfall vermeiden. Konkret heißt das, die Straßenränder im Auge zu behalten und immer bremsbereit zu sein. Oft taucht das Wild in einer Entfernung von nur 20 Metern oder noch weniger vor der Kühlerhaube auf und das auch meist nicht allein, sondern im Rudel. Schnellfahrer haben keine Chance zu bremsen. Wichtig ist: Sofort abblenden und hupen.

Was tun, wenn der Unfall trotzdem passiert? Sofort die Warnblinkanlage anschalten, Warnweste anziehen, die Unfallstelle mit einem Warndreieck sichern und die Polizei verständigen. In den meisten Bundesländern ist der Anruf ohnehin obligatorisch.

Die Beamten informieren den Jagdpächter, nehmen den Unfall auf und erstellen eine Bescheinigung über den Wildunfall. Letztere braucht der Versicherer, sobald der Schaden die 1000 Euro-Grenze übersteigt. Und das ist eher die Regel als die Ausnahme. Nach den Erfahrungen der HUK-Coburg kostet ein Wildschaden durchschnittlich 2600 Euro.

Wildschäden: Eine Frage der Versicherung

Das Risiko eines Wildunfalls ist hoch: Pro Jahr kam es laut GDV deutschlandweit zu 295 000 (2019) unliebsamen Begegnungen zwischen Auto und Wild. Für Schäden, die durch eine Karambolage mit Tieren jeglicher Art entstehen, ist die Teilkasko-Versicherung zuständig. Wichtig für Versicherte mit einer Vollkasko-Versicherung: Zwar beinhaltet sie immer eine Teilkasko-Versicherung, jedoch wirkt sich ein hier entstandener Wildschaden nicht auf den Schadenfreiheitsrabatt der Vollkasko aus.

Oft kollidiert ein Fahrzeug aber gar nicht direkt mit dem Tier, sondern der Autofahrer erschrickt und verreißt das Lenkrad. Ein anderes Unfallszenario: Der Autofahrer weicht bewusst aus, um nachweislich einen größeren Schaden zu vermeiden. Auch in solchen Fällen zahlt die Teilkasko-Versicherung. Gemäß der aktuellen Rechtsprechung muss der Fahrer dafür aber schon den Zusammenprall mit Wildschwein, Reh oder Hirsch vermieden haben. Ebenfalls wichtig: Er muss einen Zeugen benennen können. Wer für Hase und Co. ausweicht, steht aber nicht ohne Versicherungsschutz da. Vorausgesetzt, er hat eine Vollkasko-Versicherung. Sie übernimmt die Schäden solcher Ausweichmanöver. TA

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22.09.2021, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 22.09.2021, 01:00 Uhr

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