Blaues Desaster

Das Soundtrack-Meeting fiel ins Wasser

Die Vorbereitungen dauerten Monate, Weltklasse Namen in der Leichtathletik waren gebucht und für die Zuschauer/innen wurde alles Menschenmögliche getan, um ihnen einen spannendes und unterhaltsames Leichtathletik-Event zu bieten. Der Dauerregen machte alles zunichte.

26.06.2019

Hier drohen dunkle Wolken mit viel Regen. Leider blieb es nicht bei der Drohung. Foto: Axel Grundler

Hier drohen dunkle Wolken mit viel Regen. Leider blieb es nicht bei der Drohung. Foto: Axel Grundler

Tübingen. Nach einem Soundtrack im Vorjahr, das bereits eine durchaus gelungene Großveranstaltung mit großen Namen, vor allem der deutschen Leichtathletik war, sollte dieses Mal ein eintägiges Mega-Event im altehrwürdigen SV-03-Stadion stattfinden.

Kam man am Samstagmittag ins Stadion und schaute sich mal um, war es beeindruckend, wie die Sportanlage zu einer ultramodernen Arena umgestaltet worden war. Auf der Gegengerade, also der Ostseite, war eine Tribüne aufgebaut, alle Sitze in leuchtendem Blau. Dasselbe in der Südkurve. Riesige Displays waren aufgestellt, verwirrende Absperrungen gaben dem Beobachter Rätsel auf – für die Athletinnen und Athleten war das allerdings kein Problem, so funktionieren Großereignisse in ihrer Sportart eben.

Der offizielle SV-Trainingsplatz im Ostteil der Anlage war die Partymeile. Hier war die Musikbühne aufgebaut, Bakermat und Klangkarussel sollten dort auftreten. Geplant war für 2000 Zuschauer, die auf dem Gelände Platz finden sollten.

Der Veranstaltung vorgeschaltet, abgesehen von nationalen Wettkämpfen, war noch der 10-Kilometer-Lauf um das Freibad herum. Alles war gerichtet, das Ereignis war blendend vorbereitet, der Südwestrundfunk (SWR) war vor Ort zur Live-Übertragung und auch die für den Weitsprung-Wettbewerb eigens importierte Bahnanlage konnte genutzt werden.


Sintflutartiger Regen

Dann kam der große Regen. Sintflutartig pratzelte das Wasser auf die Erde. Als erstes fielen die Displays aus, kein Strom mehr. Die Organisatoren, vorne dran Tom Schleich und LAV-Chef Claus Claussen, Stadion-Moderator Dieter Poschmann und SWR-Abteilungschef Thomas Wehrle konferierten, was zu tun sei. Gegen 18 Uhr versuchten Helfer mit Wasserwalzen die Bahn vom Wasser zu befreien. Vergeblich, die Wassermassen von oben waren übermächtig. Dann wurde der 10-Kilometer-Lauf abgesagt. Handyfotos zeigen eine Strecke, die teilweise bis zu 20 Zentimeter unter Wasser stand. Als dann gegen halb sieben der Tübinger Oberbürgermeister ins Stadion kam und mit Schleich das Stadion abging, entschieden sie sich – gemeinsam mit Claussen – die Veranstaltung abzusagen. Als Poschmann eine Viertelstunde später mit Schleich ein Interview führen will, bleibt mitten im Gespräch der Strom weg. Aus, finito, nichts geht mehr.

Die Athlet/innen waren teilweise vor dem Regen in die Paul-Horn-Halle geflüchtet. Als der Regen dann gegen 19.30 Uhr dann endlich aufhörte, gingen einige doch noch auf die Bahn und spulen ihre schnellen Trainingseinheiten herunter. Die LAV zieht jetzt Bilanz. Werner Bauknecht

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Erstellt:
26.06.2019, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 26.06.2019, 01:00 Uhr

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