Die Städtepartnerschaft mit Leben erfüllen

Das Uhland-Gymnasium bietet einen Schüleraustausch mit Peru an

Mit zwei Projekten füllt das Tübinger Uhland-Gymnasium die Städtepartnerschaft mit Villa El Salvador in Peru mit Leben. Dabei kommt es auch zu einem regen Austausch von Schüler(inne)n.

19.02.2020

Melany Panta Rodríguez aus Villa El Salvador macht noch bis zum Sommer ein Volontariat am Tübinger Uhland-Gymnasium. Bild: Vivian Viacava Galaz

Melany Panta Rodríguez aus Villa El Salvador macht noch bis zum Sommer ein Volontariat am Tübinger Uhland-Gymnasium. Bild: Vivian Viacava Galaz

Melany Panta Rodríguez ist Peruanerin und kommt aus Villa El Salvador, ein junger Stadtteil der peruanischen Hauptstadt Lima. Zwischen Villa El Salvador und Tübingen besteht seit 2006 eine Städtepartnerschaft. Seit Januar 2019 arbeitet Melany Panta Rodríguez im Rahmen des Weltwärts-Programms Süd-Nord, das vor fünf Jahren vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufen wurde, am Uhland-Gymnasium und bleibt noch bis zum 31. Juli 2020 in Tübingen. „Hier begleite ich häufig die Pädagogen im Unterricht und helfe ihnen bei der Betreuung der Schüler“, erklärt die 19-Jährige. „Außerdem plane ich gemeinsame Aktivitäten mit Organisationen in Peru, wie zum Beispiel Konzerte oder Kurse.“

„Fe y Alegria 17“ ist die Partnerschule des Tübinger Uhland-Gymnasiums und wurde 1971 als erste Schule in Villa El Salvador gegründet. „Meine Heimat war ein sehr armes Viertel in Lima“, berichtet Melany Panta Rodríguez, die als vierte Freiwillige das Westwärts-Programm nutzt, um am Uhland-Gymnasium zu arbeiten. „Die Generation meiner Großeltern hat dieses Stadtviertel gebaut.“

Bereits seit zehn Jahren können jeweils drei Absolvent(inn)en des Uhland-Gymnasiums für ein Jahr nach Peru reisen. Dort unterstützen sie dann Schüler an der Partnerschule des Uhland-Gymnasiums in verschiedenen Fächern wie Deutsch, Musik, Sport und Theater. „Mit der Schulpartnerschaft sollen Jugendliche eine andere Perspektive auf die Welt bekommen“, betont Eva Maria Kustermann, die am Uhland-Gymnasium Spanisch unterrichtet. „Sie sollen die soziale Ungleichheit zwischen Armen und Reichen kennenlernen.“

Der Schüleraustausch des Uhland-Gymnasiums mit Peru geht auf den Geographieunterricht von Wolfgang Bock zurück. „Seine Schüler wollten die Landflucht und ihre Konsequenzen nicht nur theoretisch analysieren, sondern selbst etwas gegen die Armut in Entwicklungsländern tun“, so Kustermann. „Deshalb haben sie zusammen mit dem Arbeitskreis Peru des Tübinger Weltladens diese Schulpartnerschaft gegründet.“

Ein weiteres Projekt des Uhland-Gymnasiums ist ein Schüleraustausch, der vom Entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramm (ENSA) gefördert wird. Hierbei können Schülergruppen für zwei Wochen das Leben in der Partnerregion kennenlernen. Im Rahmen dieses Austauschprogramms war im Herbst 2018 erstmals eine Gruppe peruanischer Schülerinnen und Schüler hier in Tübingen, um sich mit der globalisierten Landwirtschaft auseinanderzusetzen. „Wir bereiten gerade unseren Gegenbesuch mit einer Gruppe von zehn Schülerinnen vor, die sich an Pfingsten unter dem Motto „Participación ciudadana“ mit der Bürgerbeteiligung beschäftigen werden“, erzählt Eva Kustermann. Vivian Viacava Galaz

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Erstellt:
19.02.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 19.02.2020, 01:00 Uhr

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