Wo‘s länger hell ist

Dauerhaft Sommer- oder doch lieber Winterzeit?

Man kann sich kaum noch daran erinnern, aber vor Corona gab es auch andere Dinge, über die man sich aufregen konnte: die Zeitumstellung zum Beispiel. Die steht mal wieder an.

24.03.2021

Dauerhaft Sommer- oder doch lieber Winterzeit?

Wie schon seit vielen Jahren üblich, werden am kommenden Wochenende – dem letzten im Monat März – die Uhren auf Sommerzeit gestellt.

Eigentlich sollte das diesmal zum letzten Mal geschehen. Doch danach sieht es bislang nicht aus. So muss man sich wiederum der Frage widmen: In welche Richtung muss der Zeiger eigentlich gedreht werden? Dafür gibt es einige Merksprüche, die einem weiterhelfen können wie zum Beispiel der Satz: „Im Frühjahr kommen die Gartenmöbel vors Haus, im Winter wieder zurück.“ Soll heißen: Man stellt die Uhr im Frühjahr um eine Stunde vor und im Winter wieder um eine Stunde zurück.

Eigentlich sollte die kommende Umstellung auf die Sommerzeit die letzte sein, so hatte es zumindest das EU-Parlament schon 2019 vorgeschlagen. Auf welche Zeit letztendlich umgestellt werden soll, kann und soll allerdings in den einzelnen EU-Ländern geregelt werden – und das ist in Deutschland noch nicht passiert. Hier soll das mit einer Volksabstimmung geschehen.

Eine Straßenumfrage des TAGBLATT ANZEIGERs hat ergeben, dass eine dauerhafte Abschaffung der Sommerzeit von manchen auch kritisch gesehen wird. So sagt zum Beispiel Camilla Schneeweiß: „Ich bin ein Freund der Zeitumstellung.“ Sie finde es auch schwierig, sich für eine Zeit festlegen zu müssen, würde dann aber eher die Winterzeit bevorzugen.

Ähnlich ergeht es auch Sebastian Rehm. Er hat keine Probleme mit der Zeitumstellung, auch keine Schlafprobleme. „Die Zeit wo‘s länger hell ist“, fände er grundsätzlich aber besser, falls die Zeitumstellung tatsächlich abgeschafft werden sollte und man sich für eine der beiden Zeiten entscheiden muss.

Auch Adriane De Sa möchte abends lieber noch lange draußen sitzen können und den längeren Abend genießen. Sie würde sich deswegen auch eher für eine dauerhafte Sommerzeit entscheiden.

Text und Bild:Julia Trender

Die Zeitumstellung gibt es in Deutschland seit 1980. Man hatte sich damals von ihr erhofft, Energie zu sparen, indem man das Tageslicht optimal ausnutzt – dies bestätigte sich aber nicht.

Sollte die Zeitumstellung tatsächlich abgeschafft werden, könnte das nicht nur einen EU-weiten Flickenteppich mit verschiedenen Zeitzonen bedeuten, sondern auch extrem frühe oder späte Sonnenaufgänge mit sich bringen. Wenn immer Sommerzeit wäre, würde die Sonne im Dezember in Deutschland erst um etwa 9.45 Uhr aufgehen. Bei einer dauerhaften Winterzeit hingegen, wäre im Sommer der Sonnenaufgang schon um 3.45 Uhr. Archivbild: WoGi / fotolia

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Erstellt:
24.03.2021, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 24.03.2021, 01:00 Uhr

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