Die Küche als Unfallort

Der „Tag des brandverletzten Kindes“ mahnt vor Unfallgefahren im Alltag

Unter dem Motto „Vorsicht, heiß!“ findet am 7. Dezember der „Tag des brandverletzten Kindes“ statt.

02.12.2020

Schnell ist das Unglück geschehen und Kinder tragen Brandverletzungen davon. Der Verein Paulinchen gibt Präventionstipps. Bild: Africa Studio/Shutterstock.com

Schnell ist das Unglück geschehen und Kinder tragen Brandverletzungen davon. Der Verein Paulinchen gibt Präventionstipps. Bild: Africa Studio/Shutterstock.com

In Deutschland werden jährlich mehr als 7 500 Kinder unter 15 Jahren aufgrund eines Verbrennungs- und Verbrühungsunfalls stationär behandelt. Eine Brandverletzung ist extrem schmerzhaft und wegen der schweren Folgen für das Kind und für die Eltern und die Familie lebensverändernd.

Susanne Falk, Vorsitzende von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e. V.: „Ein Heißgetränk kann bei einem Kleinkind drittgradige Verbrennungen mit bleibenden Narben verursachen. Als bundesweite Organisation für Familien mit brandverletzten Kindern nehmen wir den Aktionstag zum Anlass, Bewusstsein dafür zu schaffen.“ Mit drei neuen Präventionsfilmen zeigt Paulinchen e. V. noch einmal die Hauptgefahren für Kleinkinder bis 2 Jahren auf.

„Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren bilden bei thermischen Verletzungen die Hochrisikogruppe. Besonders unterschätzt werden heiße Flüssigkeiten, wie z. B. Tee oder Kaffee, welche die sensible Kinderhaut schon ab 52 Grad Celsius langfristig schädigen“, erläutert Prof. Dr. med. Marcus Lehnhardt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin, und ergänzt: „Dabei wird besonders häufig die Küche zum Unfallort.“

Auf www.tag-des-brandverletzten-kindes.de stellt Paulinchen e. V., Initiator und Ausrichter des Aktionstages am 7. Dezember, neben kostenfreien Materialien zur Prävention und Unfallverhütung die bundesweiten Aktionspartner wie Kliniken, Feuerwehren, Kitas vor. Das gemeinsame Ziel ist es, Kinder und Jugendliche vor Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen zu schützen, für Gefahren zu sensibilisieren.

Tipps zum Schutz

Nichts Heißes essen oder trinken, während ein Kind auf dem Arm oder Schoß ist.

Heißgetränke nie zu nah an den Rand von Tisch- und Arbeitsplatte oder auf dem Boden abstellen.

Keine herabhängenden Tischdecken verwenden; Kinder könnten sich hochziehen.

Wasserkocher und andere elektrische Geräte immer außer Reichweite von Kindern stellen. Vorsicht mit herabhängenden Kabeln!

Kinder von heißen Flächen wie Herdplatten, Kaminöfen und Backöfen fernhalten.

Immer auf den hinteren Herdplatten kochen und die Griffe von Töpfen und Pfannen nach hinten drehen. Kochfeld mit einem Herdschutzgitter sichern, damit Kinder nicht auf heiße Platten fassen oder Töpfe auf sich herabziehen können.

Badewassertemperatur immer kontrollieren, niemals nur heißes Wasser einlaufen lassen. Wasserhähne mit Thermostat sichern.

Wärmflaschen mit Wasser unter 50° Celsius befüllen und die Flasche gut verschließen (bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern nicht verwenden). TA

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Erstellt:
02.12.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 02.12.2020, 01:00 Uhr

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