Hatz im Herbstwald

Der Tübinger Forst-Sportlauf im Indian Summer

Der nunmehr 31. Forstsportlauf startete am vergangenen Sonntag im Bebenhäuser Klosterhof. Von da aus ging es in den Schönbuch hinein und zurück – 8,2 Kilometer am Stück.

19.10.2022

Hier die beiden Sieger des diesjährigen Forstsportlaufs: Tim Aßmann (links) und Karin Köngeter. Bild: Werner Bauknecht

Hier die beiden Sieger des diesjährigen Forstsportlaufs: Tim Aßmann (links) und Karin Köngeter. Bild: Werner Bauknecht

Die, die dabei waren, waren begeistert. Wie immer, wenn der Naturpark Schönbuch zu seinem traditionellen Lauf einlädt. Bei bestem Herbst-Sonnenschein ging es um halb elf Uhr an den Start. Zuvor hatte Matthias Allgäuer, Geschäftsführer des Naturparks Schönbuch, noch Tipps und Instruktionen zum Lauf gegeben.

Ein Sonderfall ist bei diesem Lauf der Start: Weil die Gassen und Ecken im Ort so eng sind, man aber vom außergewöhnlichen Startort Klosterinnenhof – zurecht – nicht abrücken will, werden die Läufer und Läuferinnen im Jogging-Tempo durch den Flecken und die Gassen geleitet.

Nach etlichen Hundert Metern, kurz bevor es auf den Weg am Goldersbach entlang geht, heißt es dann: „Leinen los, voll Stoff.“ Gerold Knisel vom Post SV Tübingen und Martin Strittmatter von der Landespostverwaltung BW übernehmen diesen Posten seit Jahren. Der Post SV ist Kooperationspartner des Laufs.

Nachgemeldet war dieses Mal, etwas überraschend, Katrin Köngeter von der LAV Stadtwerke Tübingen. Überraschend deshalb, weil sie erst am vergangenen Wochenende in einem wahren Husarenritt in einer Zeit von 2:56 Stunden beim Schwarzwald-Marathon den 3. Platz gesamt belegt hatte.

Favorisiert war Sonka Reimers vom USC Mainz. Bei den Männern erwartete man Tim Aßmann aus Villingen oder Boris Rein, den Läufer von der LV Pliezhausen, vorne.

Und so bildete sich eine Spitzengruppe, gleich nachdem das Tempo frei gegeben wurde. Dazu gehörten auch noch Lukas Müller und Clemens Fox, letztjähriger Zweiter, beide von der Hochschule für Forst. An der Wende bei Kilometer 4 ging es leicht bergauf, dann auf einem Parallelweg zurück, zum Glück leicht fallend.

„Das war traumhaft“, sagte Claudia Dolmetsch, die auch im vorigen Jahr am Start war, „durch den Wald rennen mitten im Indian Summer.“ Am Ende siegte dann Aßmann klar in einer Zeit von 28:36 Minuten vor Rein mit 28:51 Minuten. Fox kam auf Platz drei.

Bei den Frauen führte lange Reimers. Dann übernahm Köngeter die Spitze. Ihr kam entgegen, dass der letzte Kilometer steigt und sie am Berg ihre Stärken hat. Wer diesen langen Anstieg nicht im Hinterkopf hatte, musste leiden. Nicht zu vergessen: der letzte giftige Anstieg zum Schlosshof hoch. Köngeter gewann mit 32:55 Minuten und lag etwa 45 Sekunden vor Reimers.

Doch beim Forstsportlauf ist es mit einer Urkunde bei der Siegerehrung nicht getan: Die beiden Sieger bekommen jeweils ein Wildschwein als Preis. Außerdem wurde ein Festmeter Brennholz verlost. „Das kann unter Umständen heutzutage wertvoller sein als ein Wildschwein“, meinte Allgäuer grinsend.Werner Bauknecht

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Erstellt:
19.10.2022, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 19.10.2022, 01:00 Uhr

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