Ein Faible für die Fab Four

Die Beatles-Tributband Classical Mystery Tour kommt in die Reutlinger Stadthalle

„Yesterday“, Penny Lany“ oder „Hey Jude“, gespielt mit Originalinstrumenten und begleitet von der Württembergischen Philharmonie: Die US-Band Classical Mystery Tour befördert Beatles-Fans in die 1960er-Jahre zurück.

15.01.2020

Die Classical Mystery Tour ist nicht nur musikalisch, sondern auch optisch nah dran an den Beatles.

Die Classical Mystery Tour ist nicht nur musikalisch, sondern auch optisch nah dran an den Beatles.

Paul, John, George und Ringo. Fast jeder kann diese vier Vornamen problemlos der richtigen Band zuordnen. Ähnlich verhält es sich mit Songs wie „Yesterday“, „Help“, „All you need is Love“ oder „Let it be“. Die Ära der Beatles währte zwar nur zehn Jahre und es gibt sie seit rund 50 Jahren nicht mehr, aber ihren Platz im Pop-Olymp werden sie auf ewig sicher haben.

Kein Wunder, dass zahlreiche Coverbands die Musik der berühmtesten Band aller Zeiten nachspielen. Eine der bekanntesten ist die US-Band Classical Mystery Tour, die schon mit mehr als hundert Orchestern in den USA, Kanada, Europa, Asien und Australien auftrat, darunter das Cleveland Orchestra, die Boston Pops, das Philadelphia Orchestra und das San Francisco Symphony Orchestra. Die Band aus Las Vegas covert Songs aus allen Schaffensphasen der Fab Four, von den musikalischen Anfängen im verrauchten Hamburger Starclub bis hin zum letzten Konzert am 30. Januar 1969 auf dem Dach der Apple-Studios in London.

Sobald die vier Musiker Tony Kishman (Paul McCartney), Jim Owen (John Lennon), Tom Teeley (George Harrison) und Chris Camilleri (Ringo Starr) die Bühne betreten, hört man, dass sie in den mehr als 22 Jahren ihres Bestehens jede musikalische Nuance ihrer Vorbilder absorbiert haben. Auch die Ähnlichkeit ist frappierend: Jim sieht aus wie John, Tony verzieht den Mund beim Singen und zeigt die obere Zahnreihe wie Paul, spielt aber im dritten Jahrtausend plötzlich einen Rechtshänder-Bass. Ringo erkennt man nicht so genau mit seiner dunklen Brille, allein Tom hat zwar die Stimme von George, sieht ihm aber kaum ähnlich. Die Classical Mystery Tour ist eine echte Tributband, die sich wie die Beatles verkleidet, wie sie singt, sogar den Liverpooler Akzent versucht sie nachzuahmen.

Aber im Gegensatz zu damals wird die Band von einem Orchester, der Württembergischen Philharmonie, begleitet. Dieser große Klangkörper verstärkt sogar noch die Wirkung der alten Songs. WPR-Chefdirigent Fawzi Haimor hat seit seiner Jugend ein besonderes Faible für die Musik der Beatles und auch die Tributband aus Las Vegas kennt er seit Jahren: „Ich liebe die Beatles und höre ihre Musik, seit ich begonnen habe, mich für Musik zu interessieren“, sagt Haimor.

Der Amerikaner mit arabischen Wurzeln hat bereits mehrere Male mit der Tributband zusammengearbeitet und verfolgt ihren Werdegang seit Jahren: „Vor allem in den USA ist die Band sehr bekannt“, so der WPR-Dirigent. Dass die Musik der Beatles auch heute noch so gut funktioniere, liege vor allem an zwei Dingen. Zum einen an der Musik selbst. Kaum eine andere Band habe das Talent, so viele Ohrwürmer am Fließband zu produzieren - und ihnen musikalische Qualität mitzugeben, die sie die Jahrzehnte problemlos überstehen ließ. Beatles-Songs wirkten heute noch so, als könnten sie problemlos in den aktuellen Charts auftauchen.

Zum anderen liege es an der Perfektion und Authentizität, mit der die vier Amerikaner aus Las Vegas zu Werke gehen. Tatsächlich kommen Ohrwürmer wie „Here comes the sun“, „All you need is love“ oder „Yellow Submarine“ durch die verbesserte Technik von heute perfekter als die Originale über die Bühnenrampe. Auch stimmlich präsentieren sich die Doubles von Paul, John, George und Ringo voll auf der Höhe. Selbst die experimentelle Phase der Fab Four mit dem legendären Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ überzeugt: „Sie sind nicht nur die derzeit beste Beatles-Coverband“, freut sich Haimor auf die neuerliche Zusammenarbeit mit der Classical Mystery Tour, „sie sehen auch aus wie die echten Fab Four.“

Für alle, die mit den Hits der Beatles aufgewachsen sind und ihren ersten Stehblues zu „Let it be“ getanzt haben, wird dieser Abend garantiert zum unvergesslichen Trip in die Vergangenheit. Jürgen Spieß / Bild: WPR

Die Classical Mystery Tour kommen am 23. Januar, 20 Uhr, in die Reutlinger Stadthalle.

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Erstellt:
15.01.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 15.01.2020, 01:00 Uhr

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