Kleines Plus bei Ausbildungen

Fünf Landkreise des Kammer-Bezirks mit uneinheitlicher Bilanz

Die Tendenz bei den Neuabschlüssen von Ausbildungsverhältnissen in den Handwerksbetrieben der Region bleibt positiv.

23.11.2022

Angehende Elektroniker wählen laut Handwerkskammer einen Beruf mit Zukunft. Archivbild: AMH

Angehende Elektroniker wählen laut Handwerkskammer einen Beruf mit Zukunft. Archivbild: AMH

Bis zum 31. Oktober 2022 verzeichnet die Handwerkskammer Reutlingen 1800 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge, ein Plus von 2,45 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Nach zweieinhalb Jahren ist das eine ermutigende Bilanz. Christiane Nowottny, die Zuständige für das Ausbildungswesen: „Die Betriebe haben ihr Angebot in dieser schwierigen Zeit keineswegs zurückgefahren, sondern beibehalten. Die Ausbildungsbereitschaft ist nach wie vor hoch und die Betriebe suchen händeringend nach Nachwuchs.“ Doch unverändert ist die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage.

Die Gründe dafür sind vielfältig: immer weniger Schulabgängerinnen und -abgänger, der Trend zu höheren Schulabschlüssen und Studium und die geringe gesellschaftliche Wertschätzung beruflicher Qualifikation.

Der Landkreis Tübingen verzeichnet aktuell 864 eingetragene Lehrstellen (plus von 0,58 Prozent), der Landkreis Reutlingen hingegen wartet bei 1276 Lehrstellen mit einem Minus von 2,60 Prozent auf (34 Lehrstellen weniger als im Jahr zuvor). Solche Schwankungen seien im Handwerk keineswegs unüblich, so Nowottny. Die Ursache sei in der Betriebsstruktur zu finden. „Kleine Betriebe, die durchgehend einen Ausbildungsplatz besetzen, tauchen nur alle drei bis vier Jahre in der Statistik auf.“

Weitgehend unverändert in allen Landkreisen bleibt die Liste der beliebtesten Ausbildungsberufe. Den Spitzenplatz nimmt nach wie vor mit 226 Auszubildenden der/die Kraftfahrzeugmechatroniker/in ein. Auf dem zweiten Platz und im Vergleich zum letzten Jahr erheblich verbessert hat sich der/die Elektrotechniker/in für Energie- und Gebäudetechnik. In Tübingen um 43,24 Prozent, in Reutlingen sogar um 86,21 Prozent. „Alle sprechen von der Energiewende, das Handwerk macht sie. Immer mehr Jugendliche entscheiden sich deshalb für einen Handwerksberuf, der Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energiewende vereint“, weiß Christiane Nowottny. „Elektroniker und Elektronikerinnen für Energie- und Gebäudetechnik sind wichtige Ansprechpartner für Nachhaltigkeits- und Energiefragen in allen Bereichen der Haustechnik. Zudem sind Modernisierung und Umstellung von alten Heizungsanlagen auf moderne, umweltfreundlichere Systeme ohne sie nicht denkbar. Für Klimaschutz kann man auf die Straße gehen und ins Handwerk“, so Nowottny weiter. TA

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Erstellt:
23.11.2022, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 23.11.2022, 01:00 Uhr

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