Berufliche Integration

IHK schafft eigene Anlaufstelle für Betriebe

Regionale Unternehmen, die Geflüchtete aus der Ukraine bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützen wollen, haben jetzt bei der IHK eine eigene Anlaufstelle.

25.05.2022

Branchenübergreifend mangelt es an Fachkräften. Die IHK geht mit speziellen Anlaufstellen an die Bearbeitung des Problems. Bild: industrieblick/Fotolia.com

Branchenübergreifend mangelt es an Fachkräften. Die IHK geht mit speziellen Anlaufstellen an die Bearbeitung des Problems. Bild: industrieblick/Fotolia.com

Svitlana Burmey ist das Gesicht des neuen Mitgliederservice der IHK und gibt Unternehmen etwa darüber Auskunft, unter welchen Bedingungen ukrainische Staatsangehörige in Deutschland arbeiten dürfen, und ob Berufssprachkurse möglich sind. Burmey, 41, ist gebürtige Ukrainerin und selbst vor 20 Jahren im Rahmen ihres Studiums aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. „Wir wollen Verbindungen schaffen, indem wir die Fragen und Angebote schnell und unbürokratisch aufnehmen und mit den verschiedenen Institutionen wie Arbeitsagenturen oder Ausländerbehörden abklären“, erklärt Svitlana Burmey. Dazu könne auch gehören, Unternehmen gezielt mit Arbeits- oder Ausbildungsplatzsuchenden aus der Region zusammen zu führen. Darüber hinaus wird sich die IHK auch rüsten, spezielle Weiterbildungsberatung und Input zu Fragen der Selbstständigkeit anzubieten.

Perspektive ist wichtig

Bei der IHK nehmen derzeit die Anfragen von Firmen zu, die sich vorstellen können, Geflüchteten aus der Ukraine eine Beschäftigung anzubieten. „Das Ziel muss sein, dass Geflüchtete auch bei uns eine berufliche Perspektive haben, so lange wie sie eben bei uns bleiben wollen. Niemand kann absehen, wie lange der Krieg in der Ukraine noch dauern wird“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp. Nach allem, was man derzeit wisse, brächten die Ukrainer oft eine gute Ausbildung mit und seien entsprechend qualifiziert: „Sie passen absehbar in den deutschen Arbeitsmarkt und ins duale Ausbildungssystem. Wir dürfen aber nicht davon ausgehen, dass darüber nun der Fachkräftemangel auf die Schnelle gelöst wird. Die Aufgabe der Integration, gerade mit Blick auf die Sprache, wird ihre Zeit brauchen.“

Die Suche nach passenden Fachkräften ist branchenübergreifend aktuell die größte langfristige Herausforderung, wie IHK-Umfragen immer wieder belegen. Die IHK konzipiert daher derzeit – neben der Stelle von Svitlana Burmey – ein One-Stop-Fachkräftecenter. TA

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Erstellt:
25.05.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 52sec
zuletzt aktualisiert: 25.05.2022, 01:00 Uhr

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