Ein Zentrum der Anbetung

Jehovas Zeugen laden in Rottenburg zum Tag der offenen Tür ein

Vor 30 Jahren haben die Zeugen Jehovas in Rottenburg ihren Königreichssaal eingeweiht. Am Samstag, 20. Oktober, feiert die Gemeinde dieses Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür in der Graf-Wolfegg-Straße 87.

17.10.2018

Mehr als 100 Zeugen Jehovas aus Rottenburg und Umgebung treffen sich regelmäßig zu ihren Zusammenkünften im Gewerbegebiet Siebenlinden. Bild: Jehovas Zeugen Rottenburg

Mehr als 100 Zeugen Jehovas aus Rottenburg und Umgebung treffen sich regelmäßig zu ihren Zusammenkünften im Gewerbegebiet Siebenlinden. Bild: Jehovas Zeugen Rottenburg

Rottenburg. Die Geschichte der Zeugen Jehovas in Rottenburg geht bis in die 60-er Jahre zurück. Damals trafen sich einige Angehörige der Religionsgemeinschaft in einer Privatwohnung zum gemeinsamen Bibelstudium. Als Zeugen Jehovas aus Spaichingen diese kleine Gruppe unterstützt hatten, wurde für die Zusammenkünfte eine chemische Reinigung gemietet. „1977 war unsere Versammlung auf 35 Verkündiger angewachsen“, erinnert sich Rudi Sailer. „Wir hatten uns in einem Kellerraum in der Ritter-Jörg-Straße getroffen“, berichtet der 68-Jährige. „Die Bühne war gerade mal zehn Zentimeter hoch.“

Doch auch dieser Raum war bald schon wieder zu klein. „Wir wurden fünf Jahre lang von hauptamtlichen Missionaren unterstützt, das hat einen kräftigen Wachstumsschub gebracht“, stellt Sailer fest. Ein umgebauter Nähsaal in der Königstraße war auch keine Dauerlösung. Denn als das Gebäude verkauft wurde, mussten die Zeugen Jehovas wieder ausziehen. Damit begann ihre lange Suche nach einem Grundstück für einen eigenen Saal. Im Industriegebiet Siebenlinden wurden sie schließlich fündig.

Im Juli 1988 wurde die Bodenplatte gegossen. Mit der Unterstützung zahlreicher ehrenamtlicher Helfer aus ganz Baden-Württemberg konnte der Saal bereits im Oktober bezogen werden. Nicht alle Mitglieder des Bauteams waren professionelle Handwerker. Weshalb manchmal Improvisation gefragt war. „Erst als die Heizung geliefert wurde, ist uns aufgefallen, dass wir den Kamin vergessen hatten“, berichtet Rudi Sailer. „Den mussten wir dann über Nacht schnell noch hochmauern.“

Mehr als 100 Zeugen Jehovas aus Rottenburg und Umgebung nutzen das Gebäude mittlerweile als Zentrum der Anbetung. „Besprechungen und Vorträge vermitteln christliche Werte und stärken die Hoffnung auf das Königreich Gottes“, betont Sailer, der als Versammlungsältester an der Gestaltung der wöchentlichen Schulungsprogramme beteiligt ist.

In den vergangenen Jahren wurde der Saal mehrmals renoviert und umgebaut. Die ursprüngliche Bestuhlung wurde ausgetauscht, der Eingangsbereich neu gestaltet und das Foyer frisch gefliest. Die Toilette ist inzwischen behindertenfreundlich und das Schindeldach wurde durch einem Belag aus Aluminium ersetzt.

Rudi Sailer freut sich über das gute Verhältnis zu den benachbarten Firmen, mit denen die wechselseitige Nutzung der Parkplätze vereinbart wurde. Im katholisch dominierten Rottenburg hatten die Zeugen Jehovas anfangs allerdings einen schweren Stand. „In Seebronn sind uns in den 70-er Jahren noch die Eier hinterhergeflogen, wenn wir mit unserer biblischen Botschaft unterwegs waren“, erzählt Rudi Sailer. „Doch solche aggressiven Anfeindungen gehören glücklicherweise der Vergangenheit an.“ Stefan Zibulla

Am Tag der offenen Tür besteht von 10.30 bis 12 Uhr die Möglichkeit, den Königreichssaal zu besichtigen. Am Nachmittag führen Kinder ein Theaterstück über den Bau der jüdischen Stiftshütte auf. Zudem werden Fotos und Filme vom Bau des Saales gezeigt.

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17.10.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 17.10.2018, 01:00 Uhr

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