Neue Wege zu alten Schätzen
Lassen Sie Ihre Jacken an, unten wird’s kalt“, sagt Museumsführerin Ulrike Fritz. Was sie im Kassenr
Lassen Sie Ihre Jacken an, unten wird’s kalt“, sagt Museumsführerin Ulrike Fritz. Was sie im Kassenraum des Tübinger Schlossmuseums unerwähnt lässt: Bevor man das Riesen-Weinfass im Schlosskeller zu sehen bekommt, muss man erst mal drei Treppen hoch, einen langen Gang durchs Museum nach hinten, wieder Treppen nach unten und erst dann steht man vor der Tür, hinter der sich eine Wendeltreppe in den Schlosskeller hinabschlängelt. Und auch danach gilt’s noch weitere Stufen abwärts zu steigen. Das Führungspublikum – Seniorinnen und Senioren des Schwäbischen Albvereins, Ortsgruppe Tübingen – nahm’s gelassen. Vermutlich sind sie steile Auf- und Abstiege gewohnt.
Der eigentliche Zugang zum Weinfass war deutlich bequemer – direkt vom Schlosshof aus ging es in den Keller. Da sich die Fledermäuse aber an diesem Kellereingang häuslich eingerichtet haben, konnte man über 20 Jahre lang gar nicht zum Weinfass. Mit dem Zugang von der Fass-Rückseite her ist das jetzt endlich wieder möglich. So dumm ist dieser Zugang, der quer durch das Museum führt, aber gar nicht: Beim Weg zum Fass kann man schon mal einen kurzen Blick auf die vielen, großartigen Schätze des Universitätsmuseums im Schloss werfen. Das hätte man ja sonst vielleicht gar nie getan. Und auch, dass die Führung zum Riesenfass mit der Eiszeitkunst kombiniert worden ist, ist eine runde Sache: „Älteste Kunstwerke der Menschheit und ältestes Riesenfass der Welt“ – so heißt die einstündige Führung, die sich durchaus lohnt.
Da kann man allen Beteiligten nur wünschen, dass das ab jetzt in jedem Winter möglich ist. Angelika Brieschke