Ideen für die Tübinger Altstadt

Mist! Jetzt habe ich doch tatsächlich die Frist verpasst, meine neuen Ideen für die Tübinger Altstadt an den (Wirtschafts-) Mann zu bringen. Nur bis vergangenen Donnerstag hätte man sich mit einem „direkt umsetzbaren innovativen Projektvorhaben“ bei der Stadt Tübingen mit einem „Probiererle“ melden können und bei Gefallen wäre das wäre dann „finanziell unterstützt, testweise umgesetzt und von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Tübingen begleitet“ worden. So stand’s in der städtischen Pressemeldung dazu und meine Ideen sind leider nicht dabei. Schade!

Dabei weiß ich schon seit Jahren, was in unserer Stadt fehlt: ein Fischladen nämlich – am besten mit angeschlossenem Imbiss. Seit vor Jahrzehnten eine deutschlandweit bekannte Fisch-Imbisskette aus einem Laden in der Neckargasse ausgezogen ist und Tübingen verlassen hat, ist man als Fischliebhaberin hier auf dem Trockenen.

Fehlen tut außerdem: ein glutenfreier Döner-Laden, ein rein veganes Restaurant und eine Möglichkeit, in der Mittagspause irgendwo ungestört ein kurzes Mittagsschläfchen machen zu können. Ja, klar: Platanenallee. Aber das geht nur im Sommer und so richtig ungestört ist man da nicht.

Tatsächlich gibt’s so was: Vor einigen Jahren hatte ein Stuttgarter Betten-Fachgeschäft in seinen Räumen mitten in der Innenstadt zwei abschließbare „Power-Nap-Kabinen“ eingerichtet, wo Mittagsmüde auf einer schwingenden Liege sanft eindösen konnten. Ich hab‘s ausprobiert: toll. Leider scheint es dieses Fachgeschäft nicht mehr zu geben. Bei meinem Hauptstadtbesuch neulich war es nicht mehr auffindbar.

Aber egal: Wahrscheinlich wären meine Geschäftsideen sowieso durchgefallen beim Tübinger „Probiererle“-Wettbewerb. Schließlich wurden da nur Projekte mit „Transformationspotenzial“ gesucht und davon hat Fisch und Schlaf vermutlich nicht genug. – Aber meine ultimative Idee für die Tübinger Altstadt schon: Wie wär’s denn mal mit „Wohnen in der Tübinger Altstadt“?

Das hat jede Menge Transformationspotenzial und schließlich braucht eine Stadt auch eine Stadtbevölkerung. Und die muss irgendwo auch schlafen.