Eine Minute Heulton

Morgen um 11 Uhr werden Warnmittel getestet

Am morgigen Donnerstag, 10. September, findet zum ersten Mal ein bundesweiter Warntag statt. Das Ziel dabei: Die Bevölkerung soll mit Warnmitteln wie Sirenen, Warn-Apps und Rundfunkmitteilungen vertraut gemacht werden.

09.09.2020

Da sollte man als Storch besser einen Abflug machen: Morgen um 11 Uhr wird die Sirene sehr laut. Archiv-Leserbild: Paul Räpple

Da sollte man als Storch besser einen Abflug machen: Morgen um 11 Uhr wird die Sirene sehr laut. Archiv-Leserbild: Paul Räpple

Kreis Tübingen. „Die Leute sollen einfach mal wieder aufgerüttelt werden“, erklärte Kreisbrandmeister Marco Buess gestern am Telefon. Buess ist Mitarbeiter beim Landratsamt und dort zuständig für den Bereich Brand- und Katastrophenschutz im gesamten Kreis Tübingen. „Warnmittel wie Sirenen oder Radiomeldungen sind leider in Vergessenheit geraten.“ Das soll nun durch den neu geschaffenen, gemeinsamen Aktionstag von Bund und Ländern wieder anders werden.

Warnlagen können beispielsweise Naturgefahren wie Hochwasser oder Erdbeben sein, schwere Unwetter, Schadstoffaustritte, Großbrände oder auch akute Gefahren wie zum Beispiel Bombenentschärfungen. Um die amtlichen Gefahren-Warnungen mit Sirenen oder übers Radio oder per Warn-Apps da richtig einordnen zu können, wird morgen in allen Städten und Gemeinden um 11 Uhr geübt.

Überall da, wo Sirenen installiert sind, werden bundesweit einheitliche Sirenensignale ausgelöst: Der Warnton ist ein auf- und abschwellender Heulton, der eine Minute lang dauert. Wenn man den hört, sollte man sinnvollerweise das Lokalradio anschalten, um zu erfahren, was los ist und wie man sich verhalten soll. Das Signal für Entwarnung ist ein Dauerton von einer Minute Länge. Der wird morgen planmäßig gegen 11.20 Uhr zu hören sein. In Tübingen allerdings nur an zwei Stellen: in Bühl und in Lustnau. In Rottenburg dagegen gibt es noch in allen Ortschaften und in der Kernstadt Sirenen, die morgen testweise sehr laut werden.

Gleichzeitig werden Rundfunkanstalten ihr Programm unterbrechen und zudem wird eine Probewarnung von der Warnzentrale im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe durchgeführt, woraufhin Warn-Apps wie beispielsweise „NINA“ als Test eine Notlage anzeigen.

Der morgige Warntag soll keine einmalige Aktion bleiben: Er wird jetzt einmal im Jahr stattfinden, immer am zweiten Donnerstag im September. Angelika Brieschke

www.bundesweiter-warntag.de

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Erstellt:
09.09.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 09.09.2020, 01:00 Uhr

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