Tigers-Resignation

Nach einer vernichtenden Niederlage

Wenn man gegen den Abstieg spielt und zumindest noch eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt hat - dann ist eine Niederlage mit 31 Punkten Grund genug, in tiefe Depression zu verfallen.

14.03.2018

Nach einer vernichtenden Niederlage

Oldenburg ist zwar Tabellensechster, aber ganz sicher keine Übermannschaft. Und ja, man kann gegen sie verlieren, zumal, wenn man im Tabellenkeller steht. Aber ein Heimspiel mit dem Rücken zur Wand und der Verpflichtung, noch einmal alles zu geben, um das Unmögliche vielleicht doch noch möglich zu machen - das verlangt Einsatz, Wille und Kampfbereitschaft. „Die Spieler sollen mal in den Spiegel schauen“, meint Trainer Mathias Fischer denn auch auf der Pressekonferenz. Und: „Sie sollen sich den Allerwertesten aufreißen.“

Da die Tigers die Spiele gegen die direkt vor ihnen liegenden Teams Erfurt und Bremerhaven verloren haben, müssten sie sage und schreibe in zehn Spielen zwölf Punkte aufholen. Und das, nachdem sie von den vergangenen 24 Spielen 23 verloren haben. Eine Horrorquote.

Gegen Oldenburg stand es bereits zur Halbzeit fast uneinholbar 30:49, und die immerhin noch etwa 2400 Unentwegten sahen da schon keine Hoffnung mehr. Nein, gepfiffen wurde nicht, trotz des schlimmen Auftritts. Da begrüßte das Publikum lieber die befreundeten Oldenburger Fans und startete am Ende eine Polonaise durch die Arena.

Zu loben waren allenfalls die Regionalligaspieler Jacob Mampuya und Robert Zinn. Sie kamen in der zweiten Halbzeit und blieben auf dem Platz. Sie zumindest zeigten Einsatzwillen und Biss - auch wenn es letzten Endes nicht mehr viel brachte. Aber Spieler wie der einst noch hochgelobte Mathis Mönninghoff versagten gerade dann, wenn man sie dringend gebraucht hätte. Auch ein Jared Jordan oder ein Ryan Brooks gaben ein Bild des Jammers ab.

Man wird sehen, ob die Tigers die Saison noch anständig zu Ende bringen. Die Fans hätten es verdient, dass man sich bis zum letzten Saisonspiel den Hintern aufreißt - auch wenn man dann bereits abgestiegen sein sollte. Denn Spannung wird am Tabellenende nicht mehr erwartet. Werner Bauknecht

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Erstellt:
14.03.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 14.03.2018, 01:00 Uhr

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