Sehr eingeschränkt

Nur noch halb so viele Gäste im Kreis Tübingen wie 2019

Die Corona-Pandemie sorgt für einen Tourismus-Einbruch: Im ersten Halbjahr haben rund 44 000 Gäste den Landkreis Tübingen besucht – das sind mehr als 50 Prozent Touristen weniger als im Vergleichszeitraum im Vorjahr 2019.

23.09.2020

Kleine Cafés haben es corona-bedingt schwer. Tanja Kleinert vom Café Binder musste ihre Tische reduzieren. Archivbild: Erich Sommer

Kleine Cafés haben es corona-bedingt schwer. Tanja Kleinert vom Café Binder musste ihre Tische reduzieren. Archivbild: Erich Sommer

Kreis Tübingen. Die Zahl der Übernachtungen sank um 52 Prozent auf etwa 92 000. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Die NGG beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Landesamtes. „Die Pandemie hat zu einer beispiellosen Krise im heimischen Gastgewerbe geführt. Erst mussten Hotels, Pensionen, Kneipen und Restaurants über viele Wochen ganz schließen. Und nach dem Lockdown läuft der Betrieb unter Auflagen nur langsam wieder an“, sagt Hartmut Zacher, Geschäftsführer der NGG-Region Stuttgart.

„Wir sind schon sehr eingeschränkt“, sagt auch Tanja Kleinert, Inhaberin von Pension und Café Binder in der Tübinger Nonnengasse, auch wenn sie bisher noch nicht genau ausgerechnet hat, wie viel Prozent an Umsatzeinbußen sie inzwischen hatte. „Wir können wegen der Corona-Hygienebedingungen nur insgesamt vier Zimmer belegen statt acht, vor allem dadurch, dass wir nur Etagenduschen und Etagen-WCs haben. Da können wir pro Stockwerk eben nur ein Zimmer vermieten.“

Dennoch sieht Kleinert die Lage verhalten optimistisch, seitdem sie im Mai wieder öffnen durfte: „Bis jetzt läuft’s ganz gut. Der Tourismus ist da“, erzählt sie, „aber die Stammgäste bleiben aus. Dadurch, dass wir ein älteres Publikum haben, merken wir das. Die sind einfach vorsichtig.“

Unter den Corona-Bedingungen für die Gastronomie leidet auch das dazugehörige, kleine Café Binder, das mit seinem Mobiliar aus den 1970er-Jahren eine ganz besondere Atmosphäre hat. Tanja Kleinert musste ihre neun Tische im Gastraum auf sechs reduzieren. „Das sind elf Plätze, die wegfallen“, sagt sie. Momentan hat sie die Möglichkeit, vor der Tür mehrere Außenplätze anzubieten. Das aber wird im kommenden Herbst und Winter kaum möglich sein. „Man weiß nicht, was kommt in der kalten Jahreszeit“, sagt sie dazu nur.

Angelika Brieschke

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Erstellt:
23.09.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 52sec
zuletzt aktualisiert: 23.09.2020, 01:00 Uhr

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