Ein kurzes Vergnügen

Öffnungen für Freizeitsport weitgehend kassiert

Ja, darauf hatten sie gewartet, die Fußballer und Fußballerinnen unterhalb der Profiligen. Besonders für die Jugendlichen mit ihrem ohnehin vorhandenen Bewegungsdrang war dies eine frohe Botschaft.

24.03.2021

Darauf muss man warten: TSG Tübingen-Junioren wieder im Lockdown. Bild: Werner Bauknecht

Darauf muss man warten: TSG Tübingen-Junioren wieder im Lockdown. Bild: Werner Bauknecht

Und die hieß: Die Jugendteams dürfen wieder trainieren, können ihre Plätze wieder bespielen, die Kameraden aus dem Team wieder treffen.

Zwar war es noch nicht ganz so wie im Sommer und Frühherbst, denn da wurde ja sogar der erste Teil der Saison gespielt, ehe es dann Ende Oktober zum totalen Stillstand kam. Für die Kinder und Jugendlichen unverständlich, weil es keinerlei belastbare Informationen darüber gab, dass Infekte je von Fußballmatches ausgingen.

So aber ging der Vorhang zu – und viereinhalb Monate lang blieb er das. Nicht mal für sich, mit ein paar Kumpels, konnte man sich auf dem Bolzplatz verabreden: Private Treffen mit mehr als einer Person waren ebenfalls nicht erlaubt.

Jetzt aber lud beispielsweise die TSG Tübingen ihre Jugendteams wieder ein. So trafen sich beispielsweise die C-Junioren der Landesstaffel erstmals am Freitag, den 12. März, im Stadion am Freibad. Nur ein Trainer hatte Zeit, also war das erste Training kurz: Drei Gruppen zu jeweils 35 Minuten. Am Freitag drauf dann das gesamte Team, geteilt in zwei 10er Gruppen, für ganze eineinhalb Stunden.

Und was haben sie da gemacht? „Wir haben uns warm gemacht, und dann erst mal nur gekickt – das war toll“, so aus den Reihen der Kicker. So oder so ähnlich sah es in den letzten zwei Wochen auf den meisten Plätzen der Region aus. Okay, richtige Spiele gab es noch nicht, man blieb unter sich.

Aber es gab Zweikämpfe, Schüsse, Tricks und Tore. Klar, dass es Hygieneregeln gab, Masken waren obligatorisch – zumindest bis zum Platz, dann natürlich ohne. Doch die schönen Tage der sportlichen Öffnung sind schnell wieder kassiert worden. Denn bereits ab der laufenden Woche ist nix mehr mit Training. In kleinen Gruppen dürfen die bis 14-Jährigen noch trainieren im Kreis Tübingen.

Die älteren Jugendteams sind schon wieder weg vom Platz, zurück in der Tatenlosigkeit. Warum gerade bei 14 Jahren die Grenze ist? Schulterzucken bei den Sportler/innen: Keiner weiß es. Und so langsam ist es ihnen auch egal.

Aber auch die älteren Jugendteams durften zuvor wieder ran. Die A-Junioren der TSG Balingen nahmen das Training wieder auf und wurden gnadenlos über den Platz gescheucht: Krafttraining, Übungen, Spielformen und was halt so ein Verbandsstaffel-Training ausmacht.

„Ich war überrascht, wie fitt die Jungs alle waren“, sagte Trainer Markus Bradke. In dem Alter könne man halt auch lange Pausen noch gut kompensieren. Noch weiß der Coach nicht, wie es jetzt weitergeht. Auch im Zollernalb-Kreis sind die Inzidenzen angestiegen. „Man kann halt nicht richtig planen“, meint Bradke. Falls jetzt tatsächlich noch mal der Lockdown kommt, rechnet er damit, dass die Saison abgebrochen wird. Er plane ohnehin schon für die Saison 2021/22. Dabei war der Plan gewesen, diese Saison in die Oberliga aufzusteigen. Bis zur Pause/Abbruch der Saison haben sie noch kein Spiel verloren.

Dabei treffen die Sportverbote nicht nur die Kicker. Alle sind wieder gleichermaßen betroffen. Für die Vereine, die gerade erst Hoffnung geschöpft hatten, dass sie den Sportbetrieb langsam wieder aufnehmen und normalisieren können, ist die erneute Schließung der Hallen und der Sportgelände ein schwerer Rückschlag. Für die Vereine dürfte es zusehends schwieriger werden, die Jugendlichen bei der Stange zu halten. Werner Bauknecht

Zum Artikel

Erstellt:
24.03.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 41sec
zuletzt aktualisiert: 24.03.2021, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen