Der Kommentar

Orientierung im grünen Funkloch

11.05.2022

Von Angelika Brieschke

Bin im Wald – das ist ein Satz, den seit Corona und den damit verbundenen Reise- und Freizeit-Beschränkungen immer mehr Menschen regelmäßig sagen – keineswegs nur Förster und Waldarbeiter. Wald hat Konjunktur als Freizeitstätte: wandern, radfahren, grillen, Pilze suchen, Tiere beobachten ... Im Wald gibt es viele Möglichkeiten, sich zu entspannen und zu erholen.

Damit man aus dem (hiesigen) Wald auch wieder rausfindet, gibt es seit einigen Monaten im Schönbuch ein neues Besucherleitsystem. Nicht, dass hier regelmäßig Besucher aus dem Wald gerettet werden müssten. Aber die Orientierung im Schönbuch ist keineswegs trivial, vor allem nicht für ungeübte Waldnutzer, die erst mit Corona die Natur vor der eigenen Haustür entdeckt haben.

Sogar Naturpark-Mitarbeiterin Christine Bengel-Fritz findet die Orientierung im Schönbuch herausfordernd, und das, obwohl sie einige Jahre mit der Neu-Beschilderung von Strecken- und Rundwegen in diesem Naturpark beschäftigt war. „Im Schönbuch kann man sich gut verlaufen“, sagte sie dem TAGBLATT ANZEIGER bei einer kleinen Waldrunde um den Schönbuchspitz. „Hier sehen viele Ecken einfach gleich aus. Andere Waldgebiete sind mehr von Straßen zerschnitten, an denen man sich orientieren kann.“

Von Straßen zerschnitten – das ist der Schönbuch glücklicherweise wenig. Das ist toll für das Freizeiterlebnis, aber problematisch, wenn man sich dabei auf elektronische Orientierungshilfen verlassen möchte. Mittendrin im Schönbuch ist kaum eine Funkverbindung zu haben. Die dafür notwendigen Funkmasten stehen bei diesem großen zusammenhängenden Waldgebiet einfach zu weit weg.

Wie schön, dass es da jetzt mit dem neuen Besucherleitsystem auf allen größeren Wanderparkplätzen eine Übersichtstafel gibt, auf der ein QR-Code angebracht ist, mit dem man sich die Schönbuch-Übersichtskarte aufs Smartphone herunterladen kann. So dass man die Karte immer dabei hat.

Apropos: Dass der Schönbuch so ein schönes bewaldetes Stück Natur ist, liegt daran, dass der Schönbuch-Naturpark ein alter ist: In diesem Jahr feiert er sein 50-jähriges Bestehen. Glückwunsch!

(siehe auch das Interview

auf Seite 4)

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Erstellt:
11.05.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 11.05.2022, 01:00 Uhr

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