Titelverteidiger vorn

Pfaffenberglauf Oberndorf in Wörnles Hand

Gleich vorweg: Der Streckenrekord von Werner Bauknecht (23:01) hielt auch im 15. Jahr.

18.07.2018

Oberndorfer Pfaffenberglauf, Hauptlauf mit Sieger Michael Wörnle.Bild: Ulmer

Oberndorfer Pfaffenberglauf, Hauptlauf mit Sieger Michael Wörnle.Bild: Ulmer

Michael Wörnle (LAV Stadtwerke Tübingen) war mit seiner Top-Zeit von 23:27 allerdings in Reichweite zum Rekord. „Die Strecke ist einfach sauschwer“, fand er nach dem Rennen, „man weiß, was kommt, und trotzdem wird es hinten raus immer zäh und hart“. Dieser Analyse werden wohl die meisten dieses Mal gemeldeten 74 Teilnehmer/innen zustimmen. Manuel Schmitt (LG Steinlach), ein Dauerstarter in Oberndorf, kann davon ein Liedchen singen. Dieses Jahr wurde er kurz vor dem Ziel noch abgefangen, verlor zwei Sekunden auf den Zweitplatzierten Nicolas Mann vom Post SV Tübingen. Der brauchte 24:18 Minuten.

Ilsa Beig vom Post SV Tübingen konnte im Ziel kaum glauben, dass sie gewonnen hatte. „Ich?“, fragte sie, „gewonnen – das gibt es ja gar nicht.“ Sie war schon einmal hier am Start, „aber das ist etwa vier Jahre her.“ Mit ihrer Zeit (29:21 Minuten) verbesserte sie ihre Laufzeit von damals um etwa drei Minuten. Außerdem verwies sie die Lokalmatadorin und letztjährige Frauensiegerin, Mira Glocker, auf den zweiten Platz: Beig lag 26 Sekunden vor ihr. Auch Glockers Streckenrekord im 24-Minuten-Bereich scheint unangreifbar.

Die Bedingungen waren nicht gerade ideal für einen Lauf: Es war schwül und heiß. Aber 90 Prozent des Laufes finden ohnehin im Wald statt, so dass man sich nur mit der Schwüle auseinandersetzen musste. Am meisten bereiten einem ohnehin die vermaledeiten Anstiege Probleme, ob heiß oder kalt. Nicht unbedingt dieser Meinung war Uwe Jansen aus Tübingen, der zum ersten Mal in Oberndorf am Start war. „Das ist ja ein traumhafter Lauf“, war er völlig begeistert, „da macht es richtig Freude, zu laufen. Unterwegs kommt man sogar an einem Steinbruch vorbei.“ Auch der deutsche Meister der U16 im Biathlon Target Sprint, Nick Nadler, ging auf die Strecke. Mit 29:11 Minuten belegte der Fünfzehnjährige einen starken 16. Gesamtplatz.

Auffallend war, dass dieses Jahr gleich ganze Fußballteams an der Startlinie standen. Die des SV Oberndorf zum Beispiel. „Wir wurden so eine Art zwangsverpflichtet, mitzumachen“, hieß es da, „das gehört zur Saisonvorbereitung.“ Wieso auch nicht? Der Wendelsheimer Kicker Manuel Brunnenmiller gewann bereits zwei Mal den Lauf. Der schwächste SV-Läufer rettete sich immerhin noch auf den vorletzten Gesamtplatz. Und im Ziel gab es wieder die Köstlichkeit, auf die sich die treuen Pfaffenbergläufer immer freuen: kühle, süffige Wassermelonen. Außerdem Äpfel und Getränke. Mit der Anmeldezahl dieses Jahr ging es endlich wieder aufwärts. Und einen derart freundlichen Moderator wie Karl Schneck, der immer alle Läufer/innen bei der Siegerehrung mit Herr und Frau und Sie anspricht – das findet man sonst auch nirgends. Da kann man sich doch bereits jetzt auf den nächsten Lauf freuen, wenn es wieder heißt: Der Pfaffenberg ruft. Werner Bauknecht

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18.07.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 18.07.2018, 01:00 Uhr

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