Für einen sicheren Schulweg

Seit 70 Jahren gibt es die Schülerlotsen

Am 14. Januar 1953 führte der Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm den Schülerlotsen-Dienst in der BRD ein und gab damit den Startschuss für eines der erfolgreichsten Projekte der ehrenamtlichen Verkehrssicherheitsarbeit.

18.01.2023

Erwachsene zeigen Kids, wie sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen. Archivbild: Kathrin Löffler

Erwachsene zeigen Kids, wie sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen. Archivbild: Kathrin Löffler

70 Jahre später sichern bundesweit etwa 50 000 Verkehrshelfer/innen die gefährlichen Übergänge im Umfeld von Schulen und verhindern damit nachweislich schwere Unfälle.

Seit den Anfängen betreut die Deutsche Verkehrswacht. (DVW) das Schülerlotsen-Projekt. Heute kümmert sie sich um die Ausstattung, unterstützt bei der Ausbildung und richtet den Bundeswettbewerb aus.

Zusammen mit einer intensiven Verkehrserziehung und dem individuellen Schulwegtraining ergänzen die Verkehrshelfer die Bemühungen der DVW zur Steigerung der Schulwegsicherheit.

DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig: „Schülerlotsen verdienen Dank und großen Respekt für ihr tägliches Engagement. Sie zeigen Verantwortung und setzen sich seit nun schon 70 Jahren ehrenamtlich für die Sicherheit ihrer Mitmenschen ein – mit Erfolg. Noch nie gab es einen schweren oder tödlichen Unfall an Übergängen, die von Verkehrshelfern gesichert werden.“

Verschiedene Akteure wirken zusammen: Die Initiative geht meist von den Schulen und den Eltern aus, die einen Bedarf feststellen. Diese stimmen sich häufig mit Verkehrswacht, Polizei und zuständigen Verwaltungsbehörden ab. Wenn sich geeignete Schüler/innen finden, werden sie durch die Polizei ausgebildet und in der ersten Zeit begleitet.

Danach organisieren die Schulen den Dienst selbst. Dabei kommt es auf engagierte Lehrkräfte und auch Eltern an, die das Projekt vor Ort am Leben halten. Immer öfter unterstützen Eltern als Verkehrshelfer die Schulwegsicherung.

Die Aufgaben der Schülerlotsinnen und -Lotsen haben sich nicht wesentlich verändert. Allerdings sind die Anforderungen gestiegen: So ist das Verkehrsaufkommen enorm erhöht.

Während 1953 zur bundesweiten Einführung der Schülerlotsen etwas mehr als eine Million Personenkraftwagen gemeldet waren, hat sich deren Zahl in den 60er-Jahren bereits verzehnfacht. Heute fahren mehr als 48 Millionen Personenkraftwagen in Deutschland.

Besonders in den Städten ist die Lage angespannt. Hinzu kommt, dass viele Eltern ihre Kinder den Schulweg nicht mehr allein bestreiten lassen, sondern den Nachwuchs mit dem Auto bringen. Diese Elterntaxis sorgen dabei vor vielen Schulen jeden Morgen für ein gefährliches Verkehrschaos.

Bodewig sagt: „Viele Eltern wollen aus Zeitnot oder Angst ihre Kinder am liebsten bis ins Klassenzimmer fahren. Dabei stellen genau diese Elterntaxis eine große Gefährdung dar. Eltern sollten sich Zeit für ein intensives Schulwegtraining mit ihren Kindern nehmen und sie den Schulweg dann allein gehen lassen.

Nur so können Kinder wertvolle Erfahrungen für ihre eigenständige und sichere Verkehrsteilnahme sammeln.“ TA

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18.01.2023, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 18.01.2023, 01:00 Uhr

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