Die 10 voll gemacht

Siegesserie der Tigers setzt sich in Hagen fort

Nun ist die Zahl der Siege bei den Tübinger Tigers zweistellig – und das nach gerade mal 13 Saisonspielen. Es gibt noch drei Spiele in der Hinrunde.

22.12.2021

Isaiah Crawley wieder mit starken 12 Punkten gegen Phoenix Hagen. Bild: Jürgen Emmenlauer

Isaiah Crawley wieder mit starken 12 Punkten gegen Phoenix Hagen. Bild: Jürgen Emmenlauer

Die Ausbeute an Siegen ist also enorm, kein Vergleich zur Vorsaison. Der Lohn für die erfolgreiche Hinrunde bislang ist Platz drei hinter den Ost-Teams Jena und Rostock. Beide haben jeweils 22 Punkte, die Tübinger haben 20. Zum Tabellenvierten, Leverkusen, haben die Tigers hingegen bereits vier Punkte Abstand.

Dabei war der Sieg bei Phoenix Hagen am Wochenende ein hartes Stück Arbeit für das Team. Nach ausgeglichenem ersten Viertel kamen die Tigers zur Halbzeit auf vier Punkte Vorsprung, als es 45:41 für den Gast stand. Insgesamt ging das Spiel ständig hin und her, obwohl die Tigers ihre Führung nicht mehr abgaben. Sie konnten sie aufgrund eigener Stärke, aber auch wegen einiger Schwächephasen der Hagener verteidigen und bis zum Endstand von 87:81 für Tübingen ins Ziel bringen.

Alleine schon sechseinhalb Minuten vor Spielende hätte es für Hagen die Chance gegeben, bis auf einen Punkt an die Tigers heran zu kommen. 66:69 stand es da. Doch der Hagener Shawn Occeus, der Ryan Mikesell den Ball abgenommen hatte, ließ sich seinerseits beim eigenen Dunking von Mikesell stören – und er vergab. Schon im Gegenzug dann eine kleine Vorentscheidung. Denn Mikesell wurde beim Dreierwurf gefoult – und nervenstark verwandelte er alle drei Strafwürfe. Während danach die Hagener zwei Dreier in den Sand setzten und Isaiah Crawley vier Punkte machte, stand es deutlich 76:66 für die Tübinger.

Ganz sicher zu Hause war das Match allerdings auch dann noch nicht vor den etwa 900 Zuschauern in der Hagener Halle. Denn die unermüdlich kämpfenden Hagener, auf Platz 12 in der Tabelle, schafften es, noch mal auf 75:79 heranzukommen. Doch der Konter der Tübinger saß: Mateo Seric schaffte einen Dreier in dieser Phase – und das war dann die Vorentscheidung.

Was dem nicht ganz zufriedenen Tübinger Trainer Daniel Jansson besonders auffiel: „Wir haben im Moment Probleme mit der Konstanz.“ Damit brachte er zum Ausdruck, dass das Team immer wieder Phasen der Unaufmerksamkeit hat, die die Gegner nutzen um das Team unter Druck zu setzen. Gut nur, dass die eigentliche Tigers-Stärke, also die Defensivleistung, meist bestens funktioniert.

Und dann gibt es auch noch Ryan Mikesell, der Woche für Woche in überragender Form abliefert. So waren es gegen Hagen schon wieder 25 Punkte. Klar, dass ihm auch mal Fehler unterlaufen, wie die vier Turnover in Hagen. Aber außer seinen Körben ist er auch ein Meister der Assists, alleine vier waren es gegen Hagen. Auf den Tigers-Kapitän ist Verlass, ebenso übrigens wie zumeist auch auf Isaiah Crawley, der seinerseits 12 Punkte zum Sieg beisteuerte.

Übertroffen wurde er dabei noch von dem nervenstarken Seric, der stets dann trifft, wenn es darauf ankommt. Eine sichere Bank auch Gianni Otto, so eine Art Ruhepol auch gegen Phoenix. Und ganz beachtlich – es gab bei ihm keinen Turnover, also keinen Ballverlust. Woran die Tigers aber unbedingt arbeiten müssen: Sie brachten gerade mal 47 Prozent (!) der Freiwürfe ins Ziel. Bei Hagen waren es beispielsweise 70 Prozent.

Was dem Trainer trotz Defensivstärke des eigenen Teams nicht gefiel: Die Hagener machten immerhin 81 Punkte, zuviel für den Coach. Weil Hagen, wenn „wir mit dem Kopf nicht richtig bei der Sache sind“, sämtliche Flüchtigkeitsfehler ausgenutzt habe, sei das zustande gekommen. Damit könnte er auch Daniel Keppeler gemeint haben. In fast 20 Minuten Spielzeit unterliefen dem Center sage und schreibe 6 Ballverluste. Durch solche Aktionen macht man den Gegner wieder stark.

Doch selbst der Hagener Trainer, Chris Harris, war vom Druck, den die Tübinger auf sein Team ausübten, überrascht: „Ihr Druck hat uns schon aus unserem Spiel gebracht“, erkannte er. Die Tigers sind offenbar auf dem richtigen Weg. Werner Bauknecht

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22.12.2021, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 22.12.2021, 01:00 Uhr

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