Pandemie prägt Jobmarkt

Starke Nachfrage in der Pflege und auf dem Bau – Ingenieure weniger gefragt

Der DEKRA Arbeitsmarkt-Report untersucht seit 2008, welche Fachkräfte am häufigsten gesucht werden und in welchen Tätigkeitsbereichen Arbeitgeber einen besonderen Bedarf haben. Grundlage des diesjährigen Reports sind 11 908 Stellenangebote.

12.01.2022

Fachkräfte werden nicht nur in der Pflege, sondern unter anderem im Elektronik-Bereich gesucht, wie der DEKRA Arbeitsmarktreport 2021 enthüllt. Bild: ArGe Medien im ZVEH

Fachkräfte werden nicht nur in der Pflege, sondern unter anderem im Elektronik-Bereich gesucht, wie der DEKRA Arbeitsmarktreport 2021 enthüllt. Bild: ArGe Medien im ZVEH

Eines war vorab zu erwarten: Pflegefachkräfte würden 2021 wohl ganz vorn mit dabei sein. Dennoch überraschte ihre hohe Präsenz auf den vorderen Rängen: Altenpflegekräfte sind vorbeigezogen und befinden sich im Gesamtranking nun auf dem zweiten Platz, direkt vor Gesundheits- und Krankenpflegekräften.

Das Bauwesen zeigte sich insgesamt wenig beeindruckt von der Pandemie, wovon insbesondere die Handwerksberufe unter den Top-Ten-Berufen profitieren. Elektroniker/innen sind an die Spitze aller Berufe zurückgekehrt, sie kommen sowohl in der Industrie als auch im Handwerk zum Einsatz.

Auch Sanitärbetriebe haben Anteil am Bau- und Sanierungsboom und benötigen dringend Personal. Jobsuchende mit Ambitionen auf eine Bauleitung können momentan aus so vielen Angeboten wählen wie nie.

Arbeitgeber benötigen hier vor allem Personal für die Kundenbetreuung und Beratung. Alle anderen Vertriebsberufe, die in der Vergangenheit oft weit vorne lagen, sind im Ranking zurückgefallen. Kein Wunder, denn Messen und andere Veranstaltungen finden pandemiebedingt bestenfalls online statt.

Jede zehnte Offerte in der Stichprobe richtet sich hingegen an IT-Fachkräfte. Nur einmal lag der Anteil an Stellenangeboten in diesem Einsatzbereich noch höher (2018). Unternehmen suchen weiterhin besonders oft Mitarbeitende für die Softwareentwicklung, auch wenn diese es aktuell ‚nur‘ auf den fünften Platz geschafft haben.

Der Anteil an Ingenieurstellen ist in diesem Jahr so niedrig wie nie. Nur noch gut jede zwanzigste Offerte ist für Jobsuchende mit Abschluss im Ingenieurwesen ausgeschrieben. Innerhalb der klassischen Disziplinen hat die Fachrichtung Architektur und Bauingenieurwesen das Rennen klar für sich entschieden: Eine von drei Ingenieurstellen geht an sie (2020: 24,0 Prozent).

Die Effekte der Pandemie auf Berufe in der Gastronomie oder in der Pflege sind bekannt. Abgesagte Veranstaltungen, geschlossene Hotels und leere Büros machen sich auch an anderen Stellen des Arbeitsmarktes bemerkbar: So gingen etwa die Offerten für Raum- und Gebäudereinigungskräfte stark zurück und auch die Dienste von Sicherheitsfachkräften sind derzeit nicht mehr so nachgefragt wie in den Vorjahren. TA

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Erstellt:
12.01.2022, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 12.01.2022, 01:00 Uhr

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