Eine Brille ist etwas Kostbares

Tübinger Optiker Metzger hilft pragmatisch für Go for Zanzibar

In den letzten Wochen wurde im Team bei Optiker Metzger in der Tübinger Neckargasse geprüft, geputzt und vermessen. Kostbares für Sansibar wurde reisefertig gemacht – gebrauchte Brillen in unterschiedlichen Sehstärken.

12.10.2016

Bei Optiker Metzger in Tübingen und Balingen wurden in den letzten Wochen Brillen für die Hilfsorganisation Go For Zanzibar gesammelt. Bilder: Optiker Metzger

Bei Optiker Metzger in Tübingen und Balingen wurden in den letzten Wochen Brillen für die Hilfsorganisation Go For Zanzibar gesammelt. Bilder: Optiker Metzger

Tübingen. Stammkunden von Optiker Metzger in Tübingen und Balingen hatten ihre alten Brillen für die Tübinger Hilfsorganisation Go For Zanzibar e.V. (GOZA) zur Verfügung gestellt. Die Auszubildenden Max Spreitz und Moritz Werner übernahmen die Fleißarbeit und richteten die Spendenbrillen so, dass sie von dem Augenarzt Dr. Fatawi im Buschkrankenhaus in Makunduchi auf dem tansanischen Inselarchipel Sansibar sofort verteilt werden können.

Die Initiative ging von Filialleiter und Optikermeister, Ralf Müller aus, der sowohl Mussa Khamis Mussa, Projektmanager von GOZA als auch das Gründerehepaar der Hilfsorganisation Antje Fleischer und Mario Müller als Stammkunden in Tübingen berät. „Mich hat interessiert, warum die drei immer wieder nach Sansibar reisen. Da habe ich einfach gefragt und von dem Engagement vor Ort erfahren. Nach den Erzählungen war sofort klar, da können und wollen wir ganz unbürokratisch helfen“, berichtet Ralf Müller.

103 Brillen gingen dieses Mal auf die rund 7 000 Kilometer weite Reise nach Sansibar/Tansania – in eines der ärmsten Länder der Welt. „Und die Sammlung geht weiter“, freut sich Antje Fleischer. „Und nicht nur das – auch die Kosten für das Zusatzgepäck in Höhe von 150 Euro wurde von Geschäftsführer Wolfgang Pupke in Form einer Spende übernommen. Dazu kam noch eine Extraspende in Höhe von 500 Euro für benötigtes Material und Medikamente. Unkomplizierter kann eine Zusammenarbeit nicht laufen.“

Mussa Khamis Mussa, Antje Fleischer und Mario Müller haben vor kurzem die Spendenbrillen in Sansibar übergeben. „In Entwicklungsländern ist eine Brille nach wie vor für die meisten Menschen etwas sehr Kostbares. Viele können sich mit ihrem Wenigen was sie haben, keine Sehhilfe leisten. Auch bei größten Einschränkungen der Sehkraft. Umso mehr sind wir unglaublich dankbar für die professionelle Unterstützung hier in Tübingen“, so Mussa Khamis Mussa bei der Übergabe.

Die Übergabe der gespendeten Brillen fand im Krankenhaus von Makunduchi im Südosten der Hauptinsel statt. Dr. Fatawi ist dort als einziger Augenarzt für den kompletten Osten und Süden von Unguja zuständig. Er arbeitet an dem kleinen Krankenhaus, das mehr einer einfachen Krankenstation ähnelt, unter schwierigsten Bedingungen und mit fast keinen optischen Untersuchungshilfen. Das neben den Brillen überbrachte binokulares Ophthalmoskop für die Untersuchung des Augenhintergrunds freute ihn besonders.

Sansibar gehört zu Tansania – einem der ärmsten Länder Afrikas. Eine nur rudimentär organisierte medizinische Betreuung steht dort den Menschen zur Verfügung. Ein Arzt versorgt rund 100 000 Patienten in Tansania.

Kleines Krankenhaus von Makunduchi in Sansibar.

Kleines Krankenhaus von Makunduchi in Sansibar.

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Erstellt:
12.10.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 12.10.2016, 01:00 Uhr

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