Alle oben geblieben

Weiterhin drei Landesligisten in der Region

Lange hat es gedauert in der Saison, ehe es endgültig klar war, dass die drei Fußball-Landesligisten SV 03 Tübingen, SV Nehren und der TSV Ofterdingen auch in der kommenden Saison in der Liga verbleiben. Seit dem vergangenen Wochenende kann gefeiert werden.

06.06.2018

Weiterhin drei Landesligisten in der Region

Spannung hin, Spannung her – den drei Vereinen ist sicherlich ein Steinbruch vom Herzen gefallen, als der Verbleib in der Landesliga fest stand. Eine ganze Zeit lang sah es so aus, als würde es den einen oder anderen der Vereine tatsächlich erwischen und der Weg führte geradewegs zurück in die Bezirksliga.

Unerwartet kam dieser lange Kampf gegen den Abstieg vor allem beim SV 03 Tübingen. Das Team hatte in der vorherigen Saison fast den Relegationsplatz zwei erreicht, das ihn zum Entscheidungsspiel zum Aufstieg in die Verbandsliga berechtigt hätte. Erst auf den letzten Metern fielen sie dann auf den dritten Platz zurück, der FC Holzhausen durfte (erfolglos) in die Relegation. Und dann legten die Schwarzgelben einen fürchterlichen Saisonstart hin. So schlimm, dass sogar ihr Trainer Robert Hofacker die Konsequenzen zog und freiwillig zurücktrat. Manche konnten diesen Schritt nachvollziehen, andere warfen ihm Mutlosigkeit vor. In der Not übernahm Andreas Urban bis Saisonende als Interimstrainer das Team. Gerade mal sieben Punkte aus zehn Spielen hatten sie da. Unter Urban gelangen acht Siege und es gab nur vier Niederlagen. Den entscheidenden Sieg gab es am vergangenen Wochenende gegen die Spvgg Freudenstadt mit 4:0. Damit war die Liga gerettet.

Urban jedenfalls wird trotz seiner Bierdusche nach Spielende und trotz vieler Lobeshymnen auf ihn, nicht weitermachen. Er hat schlicht keine Zeit dazu, diese Aufgabe weiterhin mit aller Konsequenz auszuführen. „Das war von vorneherein klar, der Verein wusste immer Bescheid“, so der scheidende Trainer. Nachfolger gibt es einen, und zwar Andreas Beyerle, der während der Saison den SV Wurmlingen verlassen hatte. Die müssen mittlerweile – vermutlich – in die Relegation gegen den Abstieg aus der Kreisliga A.

Pikanterweise trafen im vorentscheidenden Spiel gegen das Abstiegsgespenst zwei Kontrahenten aufeinander, die beide noch bangen mussten. Die Nehrener hielten das Spiel lange offen, dominierten dabei die ersten 45 Minuten. Beste Chancen vergaben die Gäste in Ofterdingen. Da konnte einem angst und bange werden als Ofterdinger. Dann gelang Maurice Heim in der 69. Minute unhaltbar ins Lattenkreuz – und das Spiel kippte zugunsten der Gastgeber.

„Nach dem 0:1 haben wir keinerlei Torgefahr mehr entwickelt und so den Ofterdingern die Angst genommen“, sagte Nehrens Spielertrainer Philipp Reitter nach dem Match. Das endete nämlich auch mit dem 0:1 – dabei hätte der Torschütze eigentlich gar nicht auflaufen dürfen.

Doch an Heim zeigte sich, wie wichtig Spieler und Verein das Spiel gegen die Nehrener nahmen. Denn Heim kam von der Hochzeit seiner Cousine nur eben mal für das Spiel vorbei, kickte, schoss das Tor, duschte nach dem Spiel und ging dann zurück zum Hochzeitsfest. Klar, dass das Spiel insgesamt hektisch war, wenn man bedachte, was dabei auf dem Spiel stand. Davon zeugten unter anderem die vielen Fehlpässe, die zu Beginn des Spiels vor allem von den Ofterdingern kamen. Und nachdem die Ofterdinger erst mal führten, rannten die Nehrener zwar an, aber aus Hektik und Kopflosigkeit heraus gelang trotzdem nicht mehr viel. Im Gegenteil: Sie mussten froh sein, dass Ofterdingen nicht noch den einen oder anderen Konter in Tore ummünzten. Gelegenheiten genug gab es dazu.

Sogar eine gelbe Karte gegen Coach Bernd Bauer (Ofterdingen) gab es noch. Denn der hatte einen Ausball für die Nehrener mit dem Fuß noch weggespitzelt. „Fairness ist anders“, sagte Zuschauer Klaus Brenner, „und für den Nachwuchs taugt das auch nicht als Vorbild.“ Aber nach dem Spiel war alles vergessen: Abstieg verhindert, Landesliga gehalten. Werner Bauknecht

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06.06.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 06.06.2018, 01:00 Uhr

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